US-Handelskonflikt

Sojabohnenfutures legen zu

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Die Chicagoer Futures auf Sojabohnen haben in den vergangenen Handelstagen weiter zugelegt. Der vordere Future mit Fälligkeit im November 2019 erreichte gestern im Tagesverlauf ein Dreimonatshoch bei 9,46 $/bu (315 Euro/t) und kostete heute Vormittag gegen 11.50 Uhr hiesiger Zeit 9,41 $/bu (313 Euro/t); das waren immerhin 1,8 % mehr als der Eröffnungskurs vom vergangenen Freitag.


Analysten begründeten die Aufwärtsbewegung unter anderem mit Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China. Nach Angaben von US‑Präsident Donald Trump vom vergangenen Freitag hat sich China nämlich in einer "ersten Phase" einer Handelsvereinbarung dazu verpflichtet, geistiges Eigentum besser zu schützen und Agrarprodukte im Wert von bis zu 50 Mrd $ (45,3 Mrd Euro) aus den USA zu importieren. Das wäre mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2017, also vor dem Beginn des Handelskonflikts. Im Gegenzug verzichtete Trump auf die für heute geplante Erhöhung von Strafzöllen auf chinesische Importe um 5 Prozentpunkte auf 30 %. Auch die Pekinger Regierung versicherte, dass sie von weiteren Strafzöllen absehen werde. Allerdings bleiben aus der Sicht von Chinas Staatschef Xi Jinping noch viele Streitpunkte offen.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte das "Reich der Mitte" seine Sojabohneneinfuhren aus den Vereinigten Staaten intensiviert. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) veranschlagte die betreffenden Ausfuhren im Zeitraum von September bis zum 3. Oktober 2019 zuletzt auf 896 000 t, nach nur 67 000 t im Vorjahr. Außerdem müssten aktuell noch 3,9 Mio t Bohnen im Rahmen geschlossener Lieferverträge verschifft werden. Vor Jahresfrist belief sich diese Menge auf nur 1 Mio t Bohnen.
Die gesamten Bohnenimporte Chinas 2019/20 sehen die Washingtoner Experten nun bei 85 Mio t; das wären 2 Mio t oder 2,4 % mehr als im Vorjahr. Die US-Sojabohnenexporte der USA beziffert das Ministerium für die laufende Vermarktungssaison in der Summe auf voraussichtlich 48,3 Mio t, was im Vorjahresvergleich eine Steigerung um 700 000 t oder 1,6 % bedeuten würde. AgE (16.10.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.
Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
Kleffmann CropRadar
Rapsanbau in Europa auf dem Rückzug
20.02.2024 — Nach dem deutlichen Aufschwung im Erntejahr 2023 befindet sich der Rapsanbau in Europa aktuell offensichtlich wieder auf dem Rückzug. Laut dem "CropRadar" des Marktforschungsunternehmen Kleffmann Digital RS haben die Landwirte in den europäischen Top-10-Ländern ohne die Ukraine im vorigen Herbst unter dem Strich weniger Fläche mit der schwarzen Ölfrucht bestellt als zur Ernte 2023.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.

xs

sm

md

lg

xl