Zucker

Terminpreise weltweit im Aufwind

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Die Futures auf Roh- und Weißzucker an den Warenterminbörsen folgen seit etwa vier Monaten einem Aufwärtstrend. An der Agrarterminbörse in London wurde der Kontrakt auf Weißzucker mit Fälligkeit im Mai 2020 heute Morgen gegen 11.30 Uhr hiesiger Zeit für 415,6 $/t (384 Euro) und damit nur knapp unter einem Mehrjahreshoch gehandelt. Gegenüber dem am 12. September 2019 markierten Laufzeittief bedeutet das ein Plus von 30,2 %. Mitte Februar waren in der Spitze 435 $/t (402 Euro) und damit das höchste Niveau seit Juli 2017 erreicht worden. Auch für den Rohzucker an der New Yorker Börse ging es aufwärts. Für den betreffenden Märzfuture 2020 wurden heute Morgen 15,37 cts/lb (313 Euro/t) bezahlt; das war im Vergleich zum Laufzeittief Mitte September vergangenen Jahres ein Plus von 30,9 %.
Die niederländische Bank ABN Amro begründete die Hausse am Zuckermarkt vor allem mit den trockenheitsbedingt schlechten Aussichten für die diesjährige Zuckerrohrernte in Thailand. Der Anteil des Landes an der weltweiten Zuckererzeugung belaufe sich zwar nur auf etwa 7 %. Allerdings sei es der zweitgrößte Zuckerexporteur der Welt nach Brasilien, betonen die Banker. Die aktuelle Dürre könnte auch die kommende Ernte deutlich beeinträchtigen. Der staatliche Wetterdienst in Thailand berichtete von der "schlimmsten Dürre der vergangenen 40 Jahre".
Derweil prognostizierte der thailändische Verband der Zuckermühlen (TSMC) für das eigene Land eine Zuckerproduktion 2019/20 von 9 Mio t bis 10 Mio t. Die Baanrai Sugar Industry Company in Bangkok sieht die Erzeugung sogar bei nur etwas mehr als 8 Mio t. Die Produktion im vergangenen Jahr belief sich nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) auf schätzungsweise14,6 Mio t. Den Zuckerexport Thailands in der laufenden Vermarktungssaison sieht der TSMC nun bei nur 6 Mio t bis 7 Mio t, nach 11 Mio t in der Vorjahresperiode.
Unterdessen haben auch die indischen Zuckerrohranbauer mit schlechtem Wetter zu kämpfen. Nach Angaben von indischen Wetterdiensten setzte der Monsun Ende 2019 verspätet ein. Dadurch hätten sich die Aussaat und das Pflanzenwachstum verzögert. Indien ist der größte Zuckererzeuger und der drittgrößte Exporteur der Welt. AgE (26.02.2020)
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