EU-Methanstrategie

Agrarsektor soll zur Emissionsminderung beitragen

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Einen wichtigen Beitrag zur Minderung der Emissionen des Treibhausgases Methan in der Europäischen Union soll neben dem Energie- und dem Abfallsektor auch der Agrarbereich leisten. Das geht aus der im Rahmen des Green Deal erarbeiteten neuen EU-Methanstrategie hervor, die heute von der Europäischen Kommission in Brüssel vorgestellt wurde. Demnach soll beispielsweise die Datenerhebung durch Verbesserungen der Berichterstattung über Emissionen aus der Landwirtschaft verbessert werden. Zudem will Brüssel die Möglichkeiten zur Emissionsverringerung mit Unterstützung aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) optimieren.
Der Schwerpunkt soll dabei auf dem Austausch bewährter Verfahren für innovative Technologien zur Verringerung des CH4-Ausstoßes sowie in den Bereichen Tierernährung und Tierhaltung liegen. Auch gezielte Forschungsarbeiten zu Technologien, naturbasierten Lösungen und Ernährungsumstellung sollen einen Beitrag zur Emissionsminderung leisten.
Darüber hinaus drängt die Kommission darauf, landwirtschaftliche Reststoffe sowie organische Abfälle noch stärker bei der Erzeugung von Biogas, Biomaterialien und Biochemikalien heranzuziehen. Dadurch könnten nach Ansicht der Brüsseler Behörde zusätzliche Einnahmequellen im ländlichen Raum entstehen und zugleich Methanemissionen vermieden werden. Geplant sei deshalb, weitere Anreize für die Sammlung und Bereitstellung dieser Abfallprodukte zu schaffen.
Zudem will Brüssel im EU-Agrarsektor die Einrichtung einer Sachverständigengruppe unterstützen, die die Lebenszyklus-Methanemissionen analysieren soll. Die darin vertretenen Experten sollen sich mit den Effekten der Tierhaltung, dem Düngermanagement, der Futtermittelerzeugung und deren Eigenschaften sowie neuen Technologien und Verfahren auseinandersetzen.
Laut Kommission machen die anthropogenen Methanemissionen rund 59 % des gesamten in der Atmosphäre vorhandenen Methans aus. Der Rest - sogenanntes biogenes Methan - entstehe durch natürliche Vorgänge. Insgesamt 53 % der anthropogenen Methanemissionen in der EU gingen auf die Landwirtschaft zurück. Auf Abfälle entfielen 26 %, auf den Energiesektor 19 %. Auch global betrachtet zeichnen sich nach Angaben der Behörde ähnliche Tendenzen ab. So würden weltweit etwa 95 % der gesamten anthropogenen CH4-Emissionen auf die drei Sektoren Abfall, Energie und Landwirtschaft entfallen. AgE (16.10.2020)
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