Energieknappheit

Agravis fordert Umdenken beim Biogas

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Die Biogasproduktion kann nach Einschätzung der Agravis Raiffeisen AG der Energieknappheit "in spürbarem Maße" entgegenwirken. Dafür brauche es aber nach der Aussage von Bundeswirtschaftsminister Dr.Robert Habeck, die Biogasproduktion kurzfristig ausweiten zu wollen, nun die notwendigen gesetzlichen Regelungen, forderte heute das Agrarhandelsunternehmen. Es wies darauf hin, dass Betreiber von Biogas- und Biomethananlagen aktuell eine große Bereitschaft signalisierten, die Produktion um 20 % bis 25 % zu steigern. Dafür müssten gesetzliche Einschränkungen wie die Höchstbemessungsleistung und die Begrenzung der Gaserzeugung privilegierter Anlagen kurzfristig und befristet ausgesetzt werden. Agravis-Chef Dr. Dirk Köckler erklärte, dass die Betreiber den Verlust von Erlösen oder der gesamten Betriebsgenehmigung riskierten, solange es hierzu keine verbindliche, rechtssichere Regelung gebe.


Dem Agrarhandelsunternehmen zufolge hat Biomethan bislang einen Anteil von lediglich 1 % am deutschen Gasmarkt. Dieser Anteil könnte mittelfristig auf rund 3 % steigen, betonte die Agravis unter Verweis auf eine Studie des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) in Leipzig und des Wuppertal Instituts Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Auch ohne Aufbereitung zu Biomethan könne Biogas bei einer Vor-Ort-Verstromung zur flexiblen Stromproduktion beitragen. Bis zu 46 % der momentan durch Gaskraftwerke erzeugten Stromproduktion ließen sich aus Biogas decken, heißt es laut Agravis in dieser Studie.
Indes berichtete Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus bei einem Vor-Ort-Besuch zum Kampagnenstart der Zuckerrübenverarbeitung in Anklam, dass der dortigen Zuckerfabrik "in aller Kürze" durch die Genehmigungsbehörde die Erlaubnis erteilt worden sei, einen Brennstoffwechsel mit Biogas und Bioethanol vorzunehmen. Insgesamt soll damit laut dem Minister die im Volllastbetrieb benötigte Erdgasmenge um rund 50 % ersetzt werden. AgE (14.09.2022)
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