Schlagabtausch

Aiwanger wirft Özdemir gewollten Abbau der Tierhaltung vor

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Nach dem verbalen Schlagabtausch zwischen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und seiner bayerischen Amtskollegin Michaela Kaniber hat jetzt der Münchener Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nachgelegt. Er warf Özdemir vor, die Tierhaltung in Deutschland abbauen zu wollen. "Der von Özdemir angekündigte ‚Umbau der Tierhaltung' meint in Wirklichkeit Abbau in Richtung Halbierung", monierte Aiwanger gegenüber dem "Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt".


Sollten jetzt wieder neue Vorschriften und Auflagen kommen, die neue Stallbaumaßnahmen erforderten, werde ein Großteil der Schweinehalter in Deutschland aufgeben, warnte der Minister. Genau darin sieht der Freie-Wähler-Politiker "das ideologische Ziel der Bundesregierung und von Bundesminister Özdemir".
Deutschlands Schweinehalter hätten in den letzten Jahren bereits viele Investitionen in ihre Ställe tätigen müssen, die bis heute nicht abbezahlt seien, betonte der bayerische Ressortchef "Nun sollen sie schon wieder umbauen und sich dafür verschulden. Das macht keiner mehr mit", so Aiwanger. Der Wirtschaftsminister stellte klar, dass die Landwirte bereit seien, ihre Tierhaltung mit realistischen Konzepten weiterzuentwickeln. Leider werde ihnen aber seit Jahren "die Möhre vor die Nase gehalten, und sie werden hinter die Fichte geführt".
Mit seiner harschen Kritik an Özdemir reagierte Aiwanger auf ein Interview, das der Bundeslandwirtschaftsminister dem "Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt" am Rande der Grünen Woche in Berlin gegeben hatte. Özdemir hatte dabei der Bayern-Koalition unter anderem Polemik vorgeworfen. Aiwanger habe "offensichtlich die Donald-Trump-Gedächtnisschule in Bayern besucht", so der Grünen-Politiker wörtlich. So könne man Politik machen; dann stärke man aber den Populismus und die Fanatiker. Kaniber hatte die Breitseite aus Berlin mit einem sechs Minuten langen Videostatement gekontert. AgE/jo (01.02.2023)
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