Getreideernte

Bauernverband rechnet mit nur noch 42,4 Millionen Tonnen

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Der Deutsche Bauernverband (DBV) rechnet in diesem Jahr auf der Grundlage von Erhebungen der Landesbauernverbände mit einer Getreideernte von nur noch 42,4 Mio t einschließlich Körnermais. Sollte sich die heute von DBV-Präsident Joachim Rukwied in Berlin vorgestellte Schätzung bestätigen, wären das rund 2 Mio t oder fast 5 % weniger als der Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 und ebenfalls 1,9 Mio t weniger als im Vorjahr.


Beim Winterweizen erwartet der Bauernverband jetzt ein Aufkommen von 21,1 Mio t, was exakt der Prognose des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) entspricht. Dieser hatte seine Schätzung bereits in der vorigen Woche wegen einer kleineren Anbaufläche deutlich nach unten gesetzt. Das Vorjahresniveau dürfte damit beim Winterweizen um 1,7 Mio t verfehlt worden sein. Die Winterrapsernte veranschlagt der DBV auf 3,3 Mio t, was hingegen einem deutlichen Plus von 0,5 Mio t zum allerdings sehr schwachen Vorjahresergebnis entsprechen würde.
Der Durchschnittsertrag über alle Getreidearten dürfte laut der Schätzung des Bauernverbandes mit 7 t/ha dem Mittel der Jahre 2015 bis 2019 entsprechen. Allerdings seien mit knapp 6,1 Mio ha fast 240 000 ha oder 4 % weniger Getreide ausgesät worden als im langjährigen Mittel.
„Die diesjährige Getreideernte fällt insgesamt zum wiederholten Male unterdurchschnittlich aus“, konstatierte Rukwied. Nach seiner Darstellung war das Jahr 2020 vielerorts das dritte, durch Wetterextreme geprägte Jahr, was einige Betriebe in ihrer Existenz gefährde. Der DBV-Präsident bekräftigte deshalb seine Forderung nach einer Stärkung der einzelbetrieblichen Risikovorsorge durch staatlich unterstützte Mehrgefahrenversicherungen und die Einführung einer steuerlichen Gewinnrücklage.
Wie Rukwied weiter erläuterte, fallen die Erträge je nach Niederschlagsverteilung und Bodengüte selbst kleinräumig sehr unterschiedlich aus. Je nach Region müssten die Betriebe aufgrund von massiver Trockenheit, Nachtfrösten im Mai oder massenhaftem Auftreten von Mäusen erneut deutliche Ernteeinbußen verkraften. Auch die tierhaltenden Betriebe verzeichneten wegen der Trockenheit wieder einmal ein zu geringes Grundfutteraufkommen, berichtete der DBV-Präsident. Zudem litten die noch im Herbst zu erntenden Kulturen wie der Silomais, Kartoffeln und Zuckerrüben zunehmend unter Wassermangel. AgE (19.08.2020)
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