Carbon Farming

Bauernverband warnt vor Fehlausrichtung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat vor einer Fehlausrichtung in Sachen "Carbon Farming" gewarnt. Anlässlich der heutigen Veröffentlichung der entsprechenden Kommissionsmitteilung unterstrich DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken, dass die vorrangige Aufgabe der Landwirtschaft in der Erzeugung von sicheren und hochwertigen Lebensmitteln bestehe. Die Bindung von Kohlenstoff könne zwar als zusätzliche Klimaschutzleistung erbracht werden. Aus Sicht des Bauernverbandes müssen jedoch "alle Sektoren" vermeidbare Emissionen von Treibhausgasen weitestgehend reduzieren.


Klimaneutralität sei aber vor dem Hintergrund unvermeidbarer Restemissionen im Wesentlichen nur über CO2-Senken in der Land- und Forstwirtschaft zu erreichen, erklärte Krüsken. Ihm zufolge ist die Landwirtschaft zwar bereit, ihren Beitrag zur CO2-Neutralität zu leisten. "Diese Klima-Dienstleistung muss jedoch zwingend als solche anerkannt und entsprechend honoriert werden", betonte der DBV-Generalsekretär.
Der Bauernverband kritisiert ferner die in Teilen geplante Integration von Carbon Farming in die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die geplante Stilllegung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie die Verknüpfung mit ordnungsrechtlichen Umweltauflagen. "Die Beschränkung auf die Agrarpolitik wird dem Potential von Carbon Farming nicht gerecht und wird die breitflächige Umsetzung ausbremsen", warnte Krüskens. Die zusätzliche Klimaleistung müsse durch zusätzliche Mittel beispielsweise aus dem Emissionshandel finanziert werden.
Positiv zu bewerten ist aus Sicht des Bauernverbandes das Kommissionsziel, private Anbieter stärker zu berücksichtigen. Dem DBV-Generalsekretär zufolge bedarf es jetzt schnell eines wissenschaftlich abgesicherten und verlässlichen EU-weiten Rahmens, so dass private Anbieter gemeinsam mit der Landwirtschaft die nachhaltige Kohlenstoffbindung vorantreiben können. AgE (16.12.2021)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Bauernproteste
EU-Agrarpolitiker mahnen zu Einhaltung des Binnenmarktes
28.02.2024 — Die EU-Agrarpolitiker haben sich überwiegend für einen besseren Schutz des Binnenmarktes ausgesprochen. Handelseinschränkungen bei Agrargütern aufgrund protestierender Landwirte seien inakzeptabel, stellten die Mitglieder des Landwirtschaftsausschuss des Europarlaments in einer Anhörung am Montag (26.2.) klar.
GLÖZ 8
Özdemir schnürt Paket
26.02.2024 — Einen "Weg der Mitte" will Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der weiteren Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beschreiten. Wie der Minister am Freitag (23.2.) auf Anfrage von AGRA-EUROPE bestätigte, will die Bundesregierung den Kommissionsvorschlag zur Aussetzung der Stilllegungsverpflichtung ohne Abstriche umsetzen und daran bis zum Ende der Förderperiode festhalten, um Planungssicherheit für die Betriebe zu schaffen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
GAP-Auflagen
Lins will Stilllegungspflicht bis 2027 aussetzen
22.02.2024 — Für eine deutliche Abschwächung der Auflagen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) plädiert der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im Europaparlament, Norbert Lins. In einem Brief an EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski vom Dienstag (20.2.), fordert der EVP-Politiker eine Aussetzung der 4%-Stilllegungsverpflichtung gemäß dem Standard 8.

xs

sm

md

lg

xl