Lebensmittelsicherheit

BVL findet vermehrt EHEC-Keime in Schweinehackfleisch

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Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat Hinweise auf eine Zunahme von Shiga-Toxin-bildende Escherichia coli-Bakterien (STEC) im Schweinefleisch gefunden. Wie BVL-Präsident Friedel Cramer bei der Vorstellung der aktuellen Ergebnisse des Zoonose-Monitorings 2019 berichtete, wurden im vergangenen Jahr in 7,4 % von 420 untersuchten Schweinhackfleisch-Proben STEC-Keime nachgewiesen. Bei der letzten vergleichbaren Untersuchung zehn Jahre zuvor habe man nur 0,8 % der Proben positiv auf diesen Keim getestet. Derzeit sei noch nicht klar, wieso der Nachweis dieses Erregers so angestiegen sei, stellte Cramer fest. Mögliche Ursachen werde man nun in weitergehenden Untersuchungen klären.


Nach Angaben des Bundesamtes verursachen STEC-Bakterien akute Darmentzündungen. Diese könnten zum Teil einen schweren Verlauf nehmen, wie bei den EHEC-Infektionen im Jahr 2011. Insbesondere bei Kindern könne eine Infektion mit STEC zur Ausbildung eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) führen, das unter anderem mit einer schwerwiegenden Nierenfunktionsstörung einhergehe.
Laut Cramer wurden 2019 erneut Salmonellen im Hackfleisch nachgewiesen. Dies betraf 1,9 % aller Proben. Die Ergebnisse zeigen aus Sicht des BVL-Präsidenten insgesamt "einmal mehr, dass rohes Schweinehackfleisch wie Mett kein geeignetes Lebensmittel für empfindliche Verbrauchergruppen ist". Er rät dazu, dass insbesondere Kleinkinder, ältere und immungeschwächte Menschen sowie Schwangere am besten ganz auf den Verzehr von rohem Hackfleisch verzichten sollten.
Zu den Vorwürfen chinesischer Medien, dass vor einigen Wochen das Coronavirus mit der Verpackung eines deutschen Fleischerzeugnisses nach China eingeschleppt worden sein soll, betonte Prof. Michael Kühne von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV), dass den deutschen Behörden hierzu keinerlei weitergehende Informationen vorlägen. Zwar sei es theoretisch nicht auszuschließen, dass Viruspartikel die mehrmonatige Lieferzeit im tiefgefrorenen Zustand überstehen könnten. Ohne weitere Belege bleibe diese Behauptung aber hochspekulativ, so Kühne. AgE (25.11.2020)
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