Meinung

Demonstrationen der "Milchdialog"-Organisationen helfen nicht weiter

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Kritisch zu den Demonstrationen der unter dem Namen "Milchdialog" zusammengeschlossenen Organisationen hat sich der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, geäußert. Demonstrationen und kurzfristig unrealisierbare Preisforderungen trügen nicht dazu bei, die Herausforderungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu bewältigen. "Wir leben nicht auf einer Insel, sondern müssen uns auch in erster Linie auf dem EU-Binnenmarkt behaupten", gab Holzenkamp heute in Berlin zu bedenken. Die Landwirtschaft und die Verarbeiter müssten auch mit geeigneten kommunikativen Mitteln darauf hinarbeiten, ihre Produkte zu stärken. Die kürzlich beschlossene Branchenkommunikation Milch sei ein Beispiel, wie etwas Gemeinsames entstehen könne.


Der Raiffeisenpräsident verwies darauf, dass die gesamte Wertschöpfungskette derzeit eine schwierige Situation zu meistern habe. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Afrikanischen Schweinepest würden die Landwirtschaft ebenso treffen wie den vor- und nachgelagerten Bereich. Hinzu komme der bevorstehende Brexit. "Wir stecken gemeinsam da drin, deshalb müssen wir auch gemeinsam Lösungen finden. Sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben, ist kontraproduktiv", so Holzenkamp.
Die Lebensmittelproduzenten müssten zusammenstehen, um eine gute Verhandlungsposition gegenüber stärkeren Marktteilnehmern zu erreichen, mahnte der DRV-Präsident an. Genossenschaften als Unternehmen im Eigentum der Landwirtinnen und Landwirte würden zeigen, "wie es geht". Ehrenamt und Hauptamt entschieden hier gemeinsam über den Kurs ihres Unternehmens. "Deshalb wissen auch alle Verantwortlichen in genossenschaftlich orientierten Unternehmen sehr gut Bescheid über die wirtschaftliche Situation auf den Höfen", stellte der Holzenkamp fest. AgE (19.11.2020)
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