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Der Markt für biologische Pflanzenschutzmittel in Europa ist 2022 erstmals auf ein Volumen von mehr als 1,6 Mrd. Euro angewachsen; das entspricht einem Anteil von fast 10% am EU-Gesamtmarkt für Pflanzenschutzmittel. Diese Zahl hat der internationale Verband der Hersteller von biologischen Pflanzenschutzmitteln (IBMA) im Rahmen der jährlichen Umfrage unter seinen rund 150 Mitgliedsunternehmen ermittelt. Laut IBMA hat sich das Marktvolumen beim Bio-Pflanzenschutz von 2016 bis 2022 verdoppelt; zwischen 2019 und 2022 ist ein Plus von 20% verzeichnet worden.
Nach Angaben des Verbandes verzeichnen alle vier Bio-Pflanzenschutz-Kategorien - also Nützlinge, Mikroorganismen, Naturstoffe, Pheromone - ein starkes Wachstum. Demnach ist das Umsatzvolumen beim Einsatz von Nützlingen von 2019 bis 2022 um 65% gestiegen; in den anderen Kategorien allerdings "nur" zwischen 11% und 20%. Aus Sicht des Verbandes wird lediglich der Nützlingsmarkt nicht von der EU-Regulierung ausgebremst.
Viele Wirkstoffe in Zulassungs-Pipeline
Der IBMA beklagt, dass das Prozedere der Zulassung weitere Innovationen beim Bio-Pflanzenschutz behindere. Dennoch habe sich die Zahl der zugelassenen Produkte seit 2016 verdoppelt. Trotz verschiedener Hürden verzeichne der europäische Markt für biologischen Pflanzenschutz derzeit eine jährliche Wachstumsrate von fast 10%, während der Markt für konventionellen Pflanzenschutz mit einem Zuwachs von etwa 4% deutlich dahinter zurückbleibe. Derzeit sind laut IBMA noch mehr als 100 Bio-Wirkstoffe in der Zulassungspipeline.
"Diese Zahlen zeigen die dringende Notwendigkeit einer EU-weiten, rechtsverbindlichen Definition von Bio-Pflanzenschutz und eines beschleunigten Zulassungsverfahrens", erklärte Brigitte Kranz, Geschäftsführerin von IBMA Deutschland/Österreich. Es gelte, Wachstum durch vorausschauende Politik zu fördern. Während Zulassungsverfahren in den USA und Brasilien zwei bis drei Jahre dauerten, müssten europäische Landwirte bis zu zehn Jahre auf neue Pflanzenschutzmittel warten, beklagte Kranz. Dies mache Europa unattraktiv und bringe den europäischen Landwirten einen Wettbewerbsnachteil. AgE
(03.07.2024)