An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig hat sich der Kartoffelfuture mit Fälligkeit im April 2021 zuletzt deutlich verteuert. Heute gegen 14.50 Uhr kostete der Kontrakt 12,50 Euro/dt; das waren 3 Euro/dt oder 31,6 % mehr als das am 4. Mai erreichte Laufzeittief. Gleichzeitig legte der vordere Junitermin 2020 um 0,40 Euro/dt oder 16 % auf 2,90 Euro/dt zu. Analysten begründeten die feste Entwicklung des Apriltermins 2021 mit der zuletzt trockenen und kalten Witterung und der Aussicht auf Nachtfröste.
Zudem, dürfte sich nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die Nachfrage nach Kartoffeln für die Herstellung von Pommes-frites im Zuge der schrittweisen Öffnung der Gastronomiebetriebe wieder etwas beleben. Allerdings könne dadurch der inzwischen entstandene Angebotsüberhang nicht abgebaut werden.
Nach Angaben des Agrarhandelsunternehmens Wilhelm Weuthen muss die Verarbeitungsware auch weiterhin in großen Mengen über den Futtertrog und Biogasanlagen verwertet werden. Viele Fabriken stünden mangels Absatz still oder verarbeiteten nur einen Bruchteil der normalen Mengen. Die Vermarktung der Ernte 2020 werde sich aufgrund großer Vorräte und Tiefkühlbestände deutlich verzögern. Verarbeiter rechneten für einen längeren Zeitraum mit Absatzeinbußen und stellten Investitionen zurück, hieß es. AgE
(13.05.2020)