Schlachtschweinepreis

Erneuter Schlag für die Schweinehalter

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Die Talfahrt der Preise am deutschen Schweinemarkt setzt sich weiter fort. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste heute ihre Notierung um 5 Cent auf 1,25 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen. So wenig Geld für ihre Tiere erhielten die Mäster Anfang September seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Der erneute Rückgang des Schlachtschweinepreises dürfte auch die Ferkelpreise weiter unter Druck setzen, und die Verluste der Schweinehalter werden aufgrund der hohen Futter- und Produktionskosten immer größer.


Nach Angaben der VEZG haben der begrenzte Fleischabsatz und reduzierte Schlachtkapazitäten die Situation am Schlachtschweinemarkt verschärft. Der Preisdruck maßgeblicher Schlachtunternehmen sei insbesondere im Nordwesten des Landes so groß, dass man diesem bei der Notierung nicht habe ausweichen können. Analysten zufolge ist der Fleischabsatz - trotz der zu Ende gegangenen Ferien in vielen Bundesländern - nicht ausreichend in Schwung gekommen. Die zu erzielenden Preise für die Teilstücke scheinen aufgrund des europaweiten Überangebots und Konkurrenzdrucks gedeckelt. Zu allem Überfluss nimmt nun auch saisonal das Schweineangebot zu, weshalb der Druck am Markt erhalten bleibt.
Die erneute Notierungssenkung in Deutschland sendet über die Landesgrenzen hinaus das Signal, dass sich auf verbundenen EU-Märkten die Preisspirale weiter nach unten drehen wird. So orientiert sich etwa der Verkaufspreis für belgische Schweinehälften an der deutschen Notierung; die dortigen Schlachtbetriebe werden nun auch ihre Ankaufspreise für Schlachtschweine zurücknehmen. In Spanien torpediert die Entwicklung in Deutschland das Bemühen um eine Preisstabilisierung; die Notierung am Mercolleida wird aufgrund der gewachsenen Preisdifferenz etwas schwächer erwartet. In Italien wird mit einem Notierungsrückgang von etwa 3 Cent/kg Lebendgewicht (LG) gerechnet. Lediglich in Frankreich könnte sich morgen die Schlachtschweinenotierung behaupten, da mit dem dortigen Ferienende große Angebotsaktionen im Einzelhandel geplant sind. AgE (03.09.2021)
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