Ernteprognose

EU-Kommission erwartet deutlich mehr Getreide

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Die EU-Kommission rechnet für dieses Jahr mit einem Getreideaufkommen in der EU-27 von 287,9 Mio t; das wären 8,4 % mehr als 2022. Außerdem würde damit der Fünfjahresdurchschnitt um 2,6 % übertroffen. Als Begründung für ihre optimistische Einschätzung führen die Brüsseler Fachleute vor allem Ertragssteigerungen an. Die Produktion im aktuellen Wirtschaftsjahr war durch Hitze und Trockenheit deutlich beeinträchtigt worden.

Im Einzelnen rechnet die EU-Kommission für 2023/24 mit einem Weichweizenaufkommen von 130,9 Mio t, nach schätzungsweise 126 Mio t im Vorjahr. Außerdem dürften 54,2 Mio t auf Gerste gedroschen werden, was einem Plus von 2,7 Mio t entsprechen würde. Der größte Zuwachs wird allerdings für die Maisernte prognostiziert, nämlich um fast ein Viertel auf 65 Mio t.
Nach Einschätzung der Brüsseler Marktexperten dürfte der Getreidebedarf der Union 2023/24 im Vorjahresvergleich um 0,2 % auf 254,2 Mio t steigen. Davon sollen 156,5 Mio t auf Futtergetreide entfallen, was in etwa dem Vorjahresniveau entsprechen würde. Als Grund für diese Stabilisierung werden voraussichtlich niedrigere Getreidepreise angeführt. Die mittlere Menge der vergangenen fünf Jahre würde aber um 3,4 % verfehlt. Gleichzeitig soll der Getreidebedarf für den menschlichen Verzehr im Zuge des Bevölkerungswachstums um 0,5 % auf 59,5 Mio t zulegen.
Den Getreideexport der Gemeinschaft taxiert die EU-Kommission für die kommende Vermarktungssaison auf 47,9 Mio t. Das würde im Vorjahresvergleich einem Plus von 3,7 Mio t oder 8,3 % entsprechen. Diese positive Entwicklung wird mit der voraussichtlich besseren Ernte begründet. Die Weizenausfuhren sollen sich wie für 2022/23 geschätzt erneut auf rund 32 Mio t belaufen. Zunehmen dürften dagegen die Exporte von Mais und Gerste, und zwar um 2,6 Mio t auf 4,6 Mio t beziehungsweise 1 Mio t auf 10 Mio t.
Dagegen werden die Getreideimporte der EU im Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 im Vergleich zur Vorjahresperiode gemäß der Kommissionsvorhersage um 8,8 Mio t oder fast ein Viertel auf 26,3 Mio t sinken. Davon sollen 18 Mio t auf Mais entfallen; das wären 5 Mio t weniger als im laufenden Wirtschaftsjahr. Außerdem wird mit einer Drosselung der Weichweizeneinfuhren um 3,5 Mio t auf 4 Mio t gerechnet.
Im Ergebnis prognostiziert die EU-Kommission damit für die Saison 2023/24 einen Selbstversorgungsgrad der Union bei Getreide von 113 %. Das wären 8 Prozentpunkte mehr als in der noch bis Ende Juni laufenden Saison. AgE/kk (12.04.2023)
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