Schlachtschweinemarkt

EU-Notierungen unter Druck

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Am Schlachtschweinemarkt in Deutschland und der Europäischen Union werden die Mäster zum Osterfest weniger Geld für ihre Tiere erhalten. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste heute dem Druck der großen Schlachtbetriebe nachgeben und ihre Leitnotierung um 5 Cent auf 1,84 Euro/kg Schlachtgewicht senken. Zwar falle das Angebot schlachtreifer Schweine nicht sehr groß aus, weil die Erzeuger bereits vor dem Osterfest viele Tiere vermarktet hätten, doch würden feiertagsbedingt auch Schlachttage fehlen und die Nachfrage begrenzen, erläuterten Marktanalysten. Der Fleischabsatz habe durch erste Grillaktivitäten Impulse erhalten, falle insgesamt aber nicht ganz so flott aus, wie manche Fleischverkäufer erhofft hätten.
Eine gewisse Unsicherheit besteht laut Marktbeobachtern bei Schlachtern und Zerlegern darüber, wie das Arbeitskräfteangebot nach Ostern aussieht, falls die Mitarbeiter aus Osteuropa nach einem Heimaturlaub wegen Quarantänemaßnahmen nur verspätet zurückkehren könnten. Positiv war zu berichten, dass der Schweinefleischexport nach China Fahrt aufgenommen hat. Aufgrund der zuletzt deutlich gesunkenen Schlachtschweinepreise in den USA sowie Zollsenkungen und Zugangserleichterungen für US-Ware durch Peking ist der Wettbewerb auf dem chinesischen Markt aber noch intensiver geworden, und die erzielbaren Preise sind weniger lukrativ als Ende 2019.
In anderen EU-Staaten wird ebenfalls mit einer Abschwächung der Schlachtschweinenotierungen vor Ostern gerechnet. Am stärksten dürfte der Abschlag in Italien mit 5 Cent/kg Lebendgewicht (LG) ausfallen. Dort könnten die Schlachtunternehmen kaum alle Schweine aufnehmen, da Zerlege- und Verarbeitungskapazitäten wegen fehlender Mitarbeiter infolge der Corona-Krise heruntergefahren worden seien, berichteten Analysten. Auch in Spanien hat sich die Aktivität der Schlachtbetriebe etwas verlangsamt; über Ostern fallen 2 Produktionstage aus. Die Notierung dürfte dort im Bereich von 2 Cent/kg LG nachgeben. In Belgien war bereits in der vergangenen Woche der Ankaufspreis um 2 Cent/kg gesenkt worden; er dürfte diese Woche noch einmal um diesen Betrag nachgeben. In Frankreich wird dagegen am Marché du Porc Breton eine knapp behauptete Notierung erwartet. AgE (09.04.2020)
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