Kommissionsprognose

EU-Rekordaufkommen an Sonnenblumensaat und Soja erwartet

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Die Landwirte in der EU-27 werden in diesem Jahr wahrscheinlich die Rekordmenge von 10,9 Mio t Sonnenblumensaat ernten; das wären 18 % mehr als 2022. Davon geht zumindest die EU-Kommission in ihrer aktuellen Prognose aus und ist auch für Soja sehr optimistisch. Als Begründung für diese Einschätzungen führen die Brüsseler Fachleute die Erwartung deutlich steigender Durchschnittserträge an, nachdem das vergangene Jahr von Trockenheit geprägt gewesen war.

Die Prognose der Brüsseler Fachleute für die diesjährige Sonnenblumenernte ist allerdings etwas pessimistischer als die jüngste Vorhersage des EU-Dachverbandes der Getreidehändler (COCERAL), der mit einem Aufkommen von 11,23 Mio t Sonnenblumenkernen rechnet. Die diesjährige Anbaufläche für Sonnenblumen in der EU soll mit 4,8 Mio ha um 6,8 % kleiner ausfallen als 2022.
Im Einzelnen rechnet die Kommission vor allem für Rumänien und Ungarn mit deutlichen Produktionssteigerungen, nämlich um 967 000 t oder 41,9 % auf 3,27 Mio t beziehungsweise 703 000 t oder 61,4 % auf 1,85 Mio t. Rumänien würde damit größter Produzent von Sonnenblumensaat in der EU bleiben. Den zweiten Platz auf der Rangliste würde Bulgarien mit einem erwarteten Plus von 75 000 t oder 3,7 % auf 2,13 Mio t behaupten. Allerdings dürfte Ungarn Frankreich vom dritten Rang verdrängen. Für Frankreich wird nämlich mit einem Rückgang der Produktion um 105 0000 t oder 5,8 % auf 1,72 Mio t gerechnet.
Auch für Deutschland erwarten die Brüsseler Fachleute ein kleineres Aufkommen an Sonnenblumensaat als 2022, und zwar von nur 67 000 t. Das wären 92 000 t weniger als im Vorjahr. Maßgeblich ist die nach Einschätzung der EU-Kommission die voraussichtlich deutliche Einschränkung der Anbaufläche auf nur noch 32 000 ha. Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Landwirte als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine auf die Rekordfläche von 86 000 ha Sonnenblumen angebaut. Die Ukraine war 2021/22 der global wichtigste Erzeuger von Sonnenblumensaat gewesen.
Mit Blick auf die diesjährige Sojabohnenernte in der Gemeinschaft sagt die EU-Kommission ebenfalls eine ertragsbedingte Spitzenmenge voraus, und zwar von 2,85 Mio t. Das wären 384 000 t oder 15,5 % mehr als 2022. Die jüngste COCERAL-Prognose beläuft sich auf 2,75 Mio t Sojabohnen. Allerdings dürfte die Sojaerzeugung in Deutschland nach Einschätzung der EU-Beamten um 37 000 t auf 90 000 t zurückgehen. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass die hiesigen Landwirte die betreffende Anbaufläche um etwa 18 000 ha auf 34 000 ha verkleinern werden. AgE/kk (17.04.2023)
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