EU-Forststrategie 2020

Europaparlament pocht auf Stärkung der nachhaltigen Forstwirtschaft

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Das Europaparlament fordert mehr Unterstützung für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Im Hinblick auf die zukünftige EU-Forststrategie drängen die Abgeordneten in ihrer gestern in Brüssel verabschiedeten, nicht-bindenden Resolution darauf, dass eine weltweit nachhaltige Forstwirtschaft und die Bekämpfung der Einfuhren von illegal gefälltem Holz noch verbindlicher auf die Tagesordnung gesetzt werden. Die Europäische Kommission plant die Vorlage der neuen Forststrategie für Anfang kommenden Jahres.
Zugleich pochen die Volksvertreter auf eine Stärkung der Bekämpfungsmöglichkeiten sowie der Frühwarnmechanismen zur Vermeidung von Waldbränden. Es seien Bewirtschaftungsmodelle von Wäldern zu fördern, die deren ökologische, aber auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Nachhaltigkeit sicherstellten. Dazu brauche die EU eine ehrgeizige, unabhängige und eigenständige Forststrategie nach 2020.
Die Kommission wird überdies dazu aufgefordert, die Kontinuität der multifunktionalen Rolle der Wälder zu gewährleisten. Diese sei mit dem Green Deal beziehungsweise der Farm-to-Fork-Strategie und der Biodiversitätsstrategie in Einklang zu bringen und in die Strategiepläne im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) einzubeziehen.
Des Weiteren verlangt das Plenum einen fairen Ausgleich für wirtschaftliche Verluste, die den Waldbesitzern durch Schutzmaßnahmen verursacht würden. Außerdem sprechen sich die Parlamentarier für eine stärkere Verwendung von Holz als Baustoff aus. Die Kommission müsse Marktmechanismen prüfen, mit denen Anreize für eine Substitution von fossilen Rohstoffen durch Holz gegeben werden könnten.
Unterstrichen wird schließlich die Notwendigkeit des Schutzes der Primärwälder. Hierzu solle die Kommission eine entsprechende Definition verbindlich einführen. Die Europaabgeordneten halten es außerdem für geboten, dass Kommission und Mitgliedstaaten strikter und rascher gegen illegalen Holzeinschlag vorgehen.
Laut dem Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, wird mit der Entschließung des Parlaments "eine starke und sachliche politische Botschaft an die Europäische Kommission" gesendet. Dem CDU-Politiker zufolge muss die nachhaltige Forstwirtschaft als integraler Bestandteil bei der Erreichung der Klima- und Umweltziele der EU gesehen werden. Dies könne allerdings nur gewährleistet werden, wenn die multifunktionale Rolle der Wälder gefördert werde.
Als "ein positives Signal" an die Waldbesitzer und -verwalter sowie an die rund 4 Millionen Arbeitnehmer, die an den Wertschöpfungsketten der Forstwirtschaft beteiligt seien, werteten die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) die Resolution. Sie appellierten an die EU-Kommission, die neue Forststrategie auch tatsächlich Anfang 2021 vorzulegen und nicht weiter zu verzögern. AgE (12.10.2020)
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