Europäische Union

Gassparplan in Kraft getreten

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Die Europäische Union bereitet sich auf eine mögliche Unterbrechung der russischen Gaslieferungen vor. Gestern trat der Gassparplan in Kraft, mit dem der Verbrauch auf freiwilliger Basis verringert werden soll. Konkret haben die Mitgliedstaaten vereinbart, ihren Gasverbrauch zwischen dem 1. August 2022 und dem 31. März 2023 mit Maßnahmen ihrer Wahl um 15 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre zu senken. Vorrang sollen dabei Maßnahmen erhalten, die geschützte Kunden - wie Haushalte - sowie kritische Einrichtungen, wie das Gesundheitswesen und die Verteidigung, nicht beeinträchtigen. Genannt werden in diesem Zusammenhang unter anderem Einsparungen im Elektrizitätssektor, die Förderung der Umstellung auf andere Brennstoffe in der Industrie, nationale Sensibilisierungskampagnen sowie marktbasierte Maßnahmen wie Versteigerungen zwischen Unternehmen.
Vorgesehen ist zudem ein Notfallmechanismus für den Fall eines Versorgungsengpasses. Dieser "Unionsalarm" kann durch einen Durchführungsbeschluss des Rates auf Vorschlag der EU-Kommission aktiviert werden; in diesem Fall werden die Vorgaben des Sparplans verpflichtend. Ausgelöst werden soll der Mechanismus, wenn ein erhebliches Risiko einer schwerwiegenden Gasknappheit oder einer außergewöhnlich hohen Gasnachfrage besteht oder wenn mindestens fünf Mitgliedstaaten mit nationalen Notständen die Kommission darum ersuchen.
Ausnahmen für das verbindliche Reduktionsziel sind unter anderem für Mitgliedstaaten vorgesehen, die nicht an grenzüberschreitende Gasnetze angeschlossen sind oder die in höherem Maße auf Gas zur Stromerzeugung angewiesen sind. Außerdem können die Mitgliedstaaten ihre Sparvorgabe verkleinern, wenn nur begrenzte Verbindungsleitungen zu anderen Mitgliedstaaten vorhanden sind und nachgewiesen werden kann, dass Exportkapazitäten und die inländische Flüssiggasinfrastruktur genutzt werden, um Gas an andere Mitgliedstaaten weiterzuleiten. Ferner können die Bemühungen zur Einsparung geringer ausfallen, wenn die Zielvorgaben für die Befüllung von Gasspeichern überschritten wurden oder wenn kritische Industriezweige in hohem Maße von Gas als Rohstoff abhängig sind. AgE (10.08.2022)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
Stromeinspeisung
Gut 6 Prozent durch Biogasanlagen
08.03.2024 — In Deutschland haben die erneuerbaren Energieträger 2023 die konventionellen bei der Stromeinspeisung ins Netz als wichtigste Quelle abgelöst. Bei einer insgesamt deutlich geringeren Netzeinspeisung als 2022 wuchs der Anteil der Erneuerbaren von 46,3% auf 56,0%. Windkraft löste Kohle als wichtigste Quelle für die Stromgewinnung ab. Der Anteil von Biogas erhöhte sich trotz geringerer Produktion auf gut 6%.
Europäische Union
Niedrigste Fleischproduktion seit der Jahrtausendwende
05.03.2024 — So wenig Schweine- und Rindfleisch wie im vergangenen Jahr ist in der EU seit dem Jahrtausendwechsel nicht mehr produziert worden. Besonders stark fiel der Rückgang bei Schweinen aus. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, kamen 2023 in den meldepflichtigen Schlachthäusern der Mitgliedstaaten insgesamt 219,6 Millionen Schweine an die Haken; das waren 17,2 Millionen oder 7,3% weniger als 2022.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Europäische Kommission
Farm-to-Fork kein Teil der Erfolgsgeschichte
04.03.2024 — Auch in der Europäischen Kommission wird der Green Deal offenbar nur zu bestimmten Teilen als Erfolgsgeschichte betrachtet. Das legt zumindest eine Broschüre nahe, in der die Brüsseler Behörde die Leistungen ihrer Amtszeit unter Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen hervorhebt.

xs

sm

md

lg

xl