Börsenentwicklung

Getreide und Ölsaaten

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An der Matif orientierten sich die Weizenkontrakte an der bullischen Stimmung der US-Börsen und konnten sowohl die letzte Handelswoche, als auch den Wochenstart mit Aufschlägen schließen. Damit erreicht der Dezembertermin ein Kontrakthoch von 209,50 Euro je Tonne. An der CBoT standen die Vorzeichen auf Grün. Geprägt ist die Stimmung an der Börse von den fehlenden Niederschlägen und der damit verbundenen Trockenheit am Schwarzen Meer, sowie vielen wichtigen Anbauregionen in den USA. Zwar hatte es am Wochenende in einigen Teilen von der Ukraine und Russland geregnet, die Mengen reichten jedoch bei Weitem nicht aus, um die Lage signifikant zu entspannen. Das zeigte sich auch bei den professionellen Anlegern, die weiterhin ihre Long-Positionen ausgebaut haben. Zusätzliche Unterstützung für die Kursentwicklung gab es durch die guten Exportgeschäfte. Das USDA bestätigt, dass sich die Exportbuchungen auf 529.000 Tonnen summiert haben und damit am oberen Rand der Händlererwartungen lag.
Derweil geht die Weizenaussaat unbeirrt voran. Bisher wurden rund 77 % der Flächen gedrillt, und liegt damit 5 % unter dem 5 Jahresdurchschnitt. Laut dem USDA sind über die Hälfte der Pflanzen aufgegangen und liegen damit 3 % über dem Durchschnittswert. Auf 240.000 Tonnen summierten sich die Exportinspektionen. Damit ist die Menge im Vergleich zum Vorwochenergebnis um fast die Hälfte kleiner. Vor allem China und die Philippinen buchten weniger Weizen als bisher. Die Ukraine hat das offizielle Ernteergebnis von 25,1 Mio. Tonnen bestätigt, das entspricht einem Minus von 3,2 Mio. Tonnen. Grund für die deutlich kleinere Ernte sind die Dürreschäden.

In Paris ging es für die Mais-Futures entgegen den Entwicklungen an der US-Börse mit Aufschlägen in das Wochenende. Auch in der Ukraine kletterten die FOB-Preise nochmals deutlich nach oben und erreichten damit den höchsten Stand seit 2013/2014. An der CBoT konnten sich die Bullen am Freitag nicht durchsetzen, sodass die Kurse zum Handelsende deutlich nachgeben mussten. Vor allem Gewinnmitnahmen machen Analysten für die fallende Kurse verantwortlich. Gestützt von guten Exportnachrichten erholten sich die Kontrakte am Montag schnell wieder und konnten moderaten Gewinne verzeichnen.
Der Dezembertermin verbuchte ein Plus von 3,25 $ US-Cent und kostet damit umgerechnet 135,44 Euro je Tonne. Derweil verläuft die Maisernte in den USA weiterhin flott. Bisher wurden 60 % der Anbauflächen geerntet und liegt damit deutlich über den Schnitt der letzten fünf Jahre von 43 %. Die Pflanzenbonitierung wurde unverändert bei 61 % mit gut bis exzellent weiter fortgeschrieben.
Für den Raps standen die Vorzeichen vor dem Wochenende auf Grün. Die neue Handelswoche startete für die Rapskurse nicht weiter bullisch, sodass alle Termine den Handel mit Verlusten beendet haben. Der Frontmonat November musste 1,75 Euro/t auf 388,75 Euro/t nachgeben. Die Nachfrage nach Raps auf den Kassamärkten ist immer noch recht verhalten. Vor allem Ölmühlen haben noch keinen Bedarf und decken sich zum Teil noch mit günstigen Offerten aus dem Ausland ein.
Am Freitag mussten der Sojakomplex trotz der guten Exportzahlen die Gewinne der Woche wieder abgeben. Der Novembertermin gab rund 12,25 $ US-Cents auf 100,50 $-Cents nach. Die Exportbuchungen mit einem Umfang von 2,63 Mio. Tonnen hatte zwar die Erwartungen der Analysten übertroffen, dennoch reichte das nicht aus um den Kursverlust zu stoppen. Besonders Regenfälle in Brasilien setzten die Kurse unter Druck und sorgten dafür, dass die Futures nachgeben musste. Mit Wochenbeginn setzten sich wieder die Bullen durch und beendeten den gestrigen Handel mit grünen Vorzeichen.
Etwas unter den Erwartungen liegt der aktuelle Erntefortschritt von 75 %. Experten waren von rund 79 % ausgegangen. In Brasilien verläuft die Aussaat der Ölfrucht schleppend. Die Trockenheit bereitet den Erzeugern immer mehr Probleme, sodass bis nur 3 % der Flächen bestellt wurden und damit deutlich nur den Durchschnittswert liegen. Hoffnungen liegen nun darauf, dass die Regenfälle die für das kommende Wochenende gemeldet sind eine deutliche Verbesserung der Aussaatbedingungen schaffen. (21.10.2020)
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