ASP-Bekämpfung

Jagdverband warnt vor Flickenteppich an Regelungen

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Für eine effektive Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sind in Deutschland aus Sicht der Jäger einheitliche Regelungen unerlässlich. "Ein Flickenteppich von Vorschriften und Zuständigkeiten muss verhindert werden. Das Virus kennt keine Kreis- oder Ländergrenzen", betonte heute in Berlin der Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Dr. Volker Böhning, bei der Übergabe eines vom Präsidium verabschiedeten Forderungskataloges an den Parlamentarischen Staatssekretär des Bundeslandwirtschaftsministeriums, Uwe Feiler. Entscheidend seien die schnelle Isolierung eines Seuchenherdes und eine gute Zusammenarbeit der Kreise, Jäger und Landwirte mit funktionierendem Informationsfluss, hob Böhning hervor. Die Jäger in Deutschland seien sich ihrer wichtigen Rolle bei der Seuchenprävention und ihrer Verantwortung bewusst.


In dem Papier fordert der DJV unter anderem Anreize für die verstärkte Bejagung, denn reduzierte Wildschweinbestände erschwertem dem ASP-Virus die Ausbreitung. Deshalb sollten die Länder Gebühren für die vorgeschriebene Trichinenuntersuchung übernehmen. Jäger, die sich am ASP-Monitoring beteiligten, Kadaver suchten oder beprobten, müssten angemessen entschädigt werden, wobei die zuständigen Behörden ausreichend Material für die Probenahme bereitstellen müssten. Nach Auffassung des DJV sollte auch die Direktvermarktung und Verwertung von Wildbret gefördert werden. Entscheidend seien dabei pragmatische Lösungen, beispielsweise sollten Jäger bundesweit Metzger als Dienstleister nutzen dürfen.
Unter den insgesamt elf Punkten des DJV-Papiers findet sich weiterhin die Forderung, Beschränkungen der Schwarzwildjagd in Schutzgebieten aufzuheben, da diese den Wildschweinen Rückzugsmöglichkeiten böten. Der Einsatz von Nachtzieltechnik mit Vor- und Aufsatzgeräten sollte bundesweit mit Infrarot-Aufheller für die Jagd auf Schwarzwild möglich sein; ebenso sei das Kirrverbot zu überprüfen beziehungsweise aufzuheben. Zudem müssten die Bundesländer alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass Landwirte Jagdschneisen unbürokratisch anlegen könnten. AgE (18.09.2020)
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