Börsenentwicklung

Kartoffeln und Milch

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Wiederholt erhöhte PotatoNL am gestrigen Montag die Notierungen für Frittenkartoffeln der Cat. 1. Auch in weiteren Sorten und Katgeorien ging es aufwärts. Die niederländische Verarbeitungsindustrie erhöhte jüngst erstmals zeit 12 Monaten wieder die Produktion. Betrachtet man die letzten 12 Monate insgesamt, so wurde rund 3,4 Mio. Tonnen (-12 %) weniger verabreitet als im Vorjahr. Diese nun wieder besseren Verarbeitungszahlen tragen auch erheblich zu den Preissteigerungen an den Kassamärkten und der Börse bei.


Für die neue Saison zögern Erzeuger mit Vorkontrakten. Aus ihrer Sicht wird die Erhöhung der Produktionskosten und die Risiken im Anbau nicht mehr ausreichend berücksichtigt. Dies trifft nicht nur auf die Niederlande zu. Wie die NEPG mitteilt, liegen die Konditionen für die neue Saision rund 5 bis 10 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Dies betrifft vor allem Lieferungen im Oktober und November, für die Lieferungen zwischen Mai und Juni ist der Rückgang weniger stark. Die Vorkontrakte werden aber nicht nur zu geringeren Konditionen angeboten, auch die angebotenen Vertragsmengen sinken.
Die Anbauflächen scheinen sich in den vier wichtigen EU-Anbaustaaten rückläufig zu entwickeln. Die Preisentwicklung rund um Corna und die gestiegenen Anbaukosten aufgrund von Pflanzenschutzmittelvorgaben, Bewässerung und Investitionen in die Keimhemmung in den Lagerhaltungenstellt immer mehr Erzeuger vor finanziellen Herausforderungen.
Auf dem Milchmarkt zeigte sich in der vergangenen Woche ein größeres Interesse an Butter und Magermilchpulver. In der gesamten Woche wurde 470 Tonnen Butter gehandelt und konnten dabei bessere Preise erzielen, 300 Tonnen der genannten Menge wurden jedoch außerhalb des Handelsbuches umgesetzt. Beim Magermilchpulver konnten 950 Tonnen gehandelt werden, jedoch ausschließlich außerhalb des Handelsbuches. Molkenpulver war nicht gefragt und der Flüssigmilch-Future steht weiterhin nicht im Interesse der Handelsteilnehmer.
Die Börsenmilchwerte steigen gestern im Vergleich zum Montag vor einer Woche. Auch mit dem Blick auf die Geld- und Briefkurse zeigt sich, dass die Marktteilnehmer insbesondere für die zweite Jahreshälfte mit steigenden Milchproduktpreisen und damit auch mit steigenden Milchauszahlungspreisen rechnen.
An den europäischen Kassamärkten setzt sich die freundliche Stimmung weiter fort. Die Notierungen für Butter und Magermilchpulver legen zu. Für Gouda wird im Vergleich zur Vorwoche ein unveränderter Preis festgestellt, Cheddar gibt 10 Euro je Tonne nach. Die saisontypische Milchmengensteigerung scheint, wie bereits im Cockpit beschrieben, gestoppt zu sein. Die Entwicklung auf den Getreide- und Ölsaatenmärkten schlägt auch auf die Futtermittelpreise durch. Auch wenn das Grundfutter im laufenden Wirtschaftsjahr nicht die Rolle spielt wie in den beiden Vorjahren, so dürften die gestiegenen Preise für Milchleistungsfutter auch zu einem sparsameren Einsatz und damit nicht zu einem raschen Anstieg der Milchmenge führen. ZMP (24.02.2021)
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