Amtliche Getreideschätzung

Klöckner meldet erneut nur unterdurchschnittliche Erntemenge

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Das Bundeslandwirtschaftsministerium beziffert die diesjährige Getreideernte auf 42,94 Mio t einschließlich Körnermais und Corn-Cob Mix (CCM); das bedeutet im Vergleich zur schon niedrigen Vorjahresmenge einen Rückgang um 1,36 Mio t oder 3,1 %. Das Sechsjahresmittel 2014 bis 2019 wurde demnach um 2,73 Mio t oder 6,0 % verfehlt. Die Winterrapsernte erreichte gemäß der ersten vorläufigen Ernteschätzung auf Basis der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) 3,51 Mio t; das waren 688 000 t oder 24,4 % mehr als 2019, aber 919 000 t beziehungsweise 20,7 % weniger als im sechsjährigen Durchschnitt.


"Die Erträge sind im Bundesdurchschnitt besser als erwartet, wenn auch leicht unterdurchschnittlich", so Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die die aktuellen Zahlen heute in Bonn vorstellte. Dabei gebe es starke regionale Schwankungen, je nach Bodengüte und Wasserversorgung. Im dritten Jahr in Folge hätten die Landwirte vor allem mit der Trockenheit, aber auch vermehrt mit Spätfrösten zu kämpfen gehabt, berichtete die Ministerin. Das zeige nochmals deutlich, wie entscheidend die verstärkte Anpassung an den Klimawandel sei.
Die Ernte 2020 sei erneut unter schwierigen Witterungsbedingungen herangewachsen, so Klöckner. Teils habe es wieder Schäden durch Wetterextreme gegeben. Kritischer Faktor sei einmal mehr der Niederschlag gewesen. In Teilen Deutschlands habe es zu wenig geregnet, andernorts viel zu viel oder zur falschen Zeit. Aufgrund der Corona-Pandemie finde die diesjährige Ernte unter veränderten Rahmenbedingungen statt. Davon seien die handarbeitsintensiven Sonderkulturen - also Gemüse, Obst, Wein und Hopfen - stärker betroffen als die Ackerkulturen.
Zudem hätten nach 2018 und 2019 wieder viele Betriebe mit Viehhaltung aufgrund der Trockenheit erneut ernsthafte Versorgungsprobleme beim Grundfutter, beklagte die Ressortchefin. Nur in wenigen Regionen habe es genügend geregnet, um ausreichend Silage und Heu für die kommende Winterfütterung zu konservieren. Um den Betrieben in den unter anhaltender Trockenheit leidenden Gebieten zu helfen, habe ihr Haus auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit eröffnet, dass die Bundesländer - wo erforderlich - die Nutzung Ökologischer Vorrangflächen (ÖVF) zu Futterzwecken zulassen könnten. AgE (31.08.2020)
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