Klimaschutz

Klöckner will Extrabudget für Ökosystemleistungen der Land- und Forstwirtschaft

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Um weitere CO2-Absenkungen in der Landwirtschaft zu ermöglichen und die Senkenwirkung in natürlichen Speichern zu erhalten und auszubauen, hält Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ein Extrabudget zur Honorierung erbrachter Ökosystemleistungen für erforderlich. Dabei denkt sie insbesondere an den Erhalt und die Ausweitung der CO2-Speicherungskapazität durch einen klimastabilen Waldumbau sowie den Humuserhalt und -aufbau. Zudem kündigte Klöckner gestern die Schaffung eines Bundesprogramms mit einem Sonderbudget zum Moorbodenschutz an, um eine klimafreundliche und wirtschaftliche Nutzung dieser Flächen zu ermöglichen. Insbesondere durch Maßnahmen zur Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Moorböden könnten erhebliche Emissionsminderungen erreicht werden, betonte die Bundesministerin.
Klöckner rief die SPD dazu rief, im Parlament nicht länger die Novellierung des Baugesetzbuchs zur Erleichterung tierwohlgerechter Stallneu- und -umbauten zu blockieren, denn der geförderte Umbau für mehr Platz für Tiere hätte unter anderem aufgrund verringerter Tierzahlen einen positiven Klimaeffekt. Zudem bekräftigte die CDU-Politikerin ihre Forderung an Bundesumweltministerin Svenja Schulze, zusammen mit dem Umweltbundesamt (UBA) endlich für Fortschritte hinsichtlich der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln zu sorgen.
Die Verfügbarkeit geeigneter Pflanzenschutzmittel sei die Voraussetzung für die Anwendung von Minimalbodenbearbeitungstechniken im Ackerbau, die wesentlich zum Humusaufbau und damit zur Bindung von CO2 in landwirtschaftlichen Böden beitrage, argumentierte Klöckner. Wer Ernährungssicherung, Ressourcenschonung, regionale Produktion und CO2-Bindung im Boden fordere, könne nicht "sach- und fachfremd" den kompletten Verzicht auf Mittel und deren Zulassung fordern, die Pflanzen bei einem Befall gesund erhalten sollen. Das passe nicht zusammen und spreche gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis, so die Bundeslandwirtschaftsministerin.
Um die Sektorziele der Landwirtschaft erreichen zu können, ist nach Ansicht der Ressortchefin auch ein Extrabudget für den breiten Einsatz von Biokraftstoffen in der mobilen Landtechnik notwendig, um die energiebedingten Emissionen zu verringern. Agrardiesel könnte dann durch klimaneutrale Kraftstoffe ersetzt werden, erklärte Klöckner. Zusätzlich zu den vorgeschlagenen Maßnahmen regte die Ministerin den Ausbau des Programms zur energetischen Verwertung landwirtschaftlicher Reststoffe an, da in Biogasanlagen verwertete Gülle Methanemissionen vermeide. Auch die Förderung des Ökolandbaus trägt ihr zufolge zur Emissionsminderung bei, weil er durch den Verzicht auf mineralische Düngemittel und den Humusaufbau einen positiven Klimaeffekt hat. AgE (11.05.2021)
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