Zukunftskommission LW

Ökologische Transformation von Landwirtschaft und Ernährung unerlässlich

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Fotolia
Die Einsicht, dass eine Änderung des Agrar- und Ernährungssystems unumgänglich ist, hat der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, als wichtigstes Ergebnis der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) herausgehoben. "Niemand kommt um die ökologische Transformation von Landwirtschaft und Ernährung herum. Alle in der ZKL sind sich einig, dass der Umbau drängt", erklärte Löwenstein heute in Berlin. Eine solche Einigkeit habe es noch nie gegeben. Es liege nun an den Regierenden, den Umbau unverzüglich anzupacken. Ein Weiter-so "bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), bei der Tierhaltung, bei Pestiziden, bei der Handels-, Wirtschafts-, Gesundheits- oder Sozialpolitik" könne es nicht geben. Die ZKL erkenne Öko als einziges Nachhaltigkeitsprogramm an, das wirke und über einen relevanten und dynamischen Markt verfüge.
Für die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Elisabeth Fresen, ebenso wie Löwenstein ZKL-Mitglied, hat sich Arbeit in der Zukunftskommission gelohnt: "Wir begreifen den dringend nötigen Umbau der Landwirtschaft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ermöglichen durch eine Reihe unserer Kommissions-Empfehlungen wirkliche Verbesserungen für viele Betriebe." Bäuerinnen und Bauern könnten mit ihrer Arbeit Klima, Umwelt, Wasser, und Arten schützen und ihre Tiere tierwohlgerecht halten. "Dafür fordern wir eine angemessene, finanzielle Entlohnung", betonte Fresen. Sie hob die Empfehlung der ZKL hervor, die Mehrkosten beim anstehenden tierwohlgerechten Umbau auszugleichen.
Für den Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) ist die Feststellung der ZKL wichtig, dass die Mehrkosten zu einem Teil auf den Märkten erwirtschaftet werden müssen. Dies sei laut Zukunftskommission nur möglich, wenn die Lebensmittelpreise die tatsächlichen Produktionskosten wieder besser abbilden und der Wettbewerb um Prozess- wie Produktqualitäten gegenüber bloßem Mengenwettbewerb an relativem Gewicht gewinne.
Kritisch äußerte sich die Interessenorganisation Freie Bauern, die nicht in der ZKL vertreten ist. Nach deren Ansicht hat der geforderte Umbau der Landwirtschaft nichts mehr mit den damaligen Protesten zu tun, die den Anlass für die Einrichtung der ZKL gebildet hätten. Die Zustimmung des Sprechers von Land-schafft-Verbindung (LSV) Deutschland, Dirk Andresen, zu dem Abschlussbericht sei daher "ein Schlag ins Gesicht aller Berufskollegen, die sich engagiert haben." AgE (01.07.2021)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Autonome Handelsmaßnahmen
Ukraine darf auf Verlängerung hoffen
09.04.2024 — Der Trilog aus EU-Kommission, Rat und Europaparlament hat sich auf die Verlängerung der autonomen Handelsmaßnahmen für die Ukraine geeinigt. Allerdings wurden auch Einfuhrbeschränkungen beschlossen. So soll es eine "Notbremse" für Zucker, Geflügelfleisch, Eier, Mais, Hafer, Getreidegrütze und Honig geben. Der Referenzzeitraum schließt nun das Vorkriegsniveau stärker mit ein.
Europawahl
Bekannte deutsche Agrarpolitiker treten nicht mehr an
02.04.2024 — Bei der Europawahl am 9. Juni stehen bei den deutschen Agrarpolitikern einige Wechsel an. Dr. Peter Jahr von der CDU sowie Marlene Mortler von der CSU werden neben Ulrike Müller von den Freien Wählern nicht erneut antreten. Mit einer Wiederwahl können der CDU-Mann Norbert Lins sowie die SPD-Politikerin Maria Noichl rechnen. Gleiches gilt für Martin Häusling von den Grünen. Möglicherweise wird auch BBV-Bezirkspräsident Köhler ein Mandat ergattern.
Bauernproteste
EU-Agrarpolitiker mahnen zu Einhaltung des Binnenmarktes
28.02.2024 — Die EU-Agrarpolitiker haben sich überwiegend für einen besseren Schutz des Binnenmarktes ausgesprochen. Handelseinschränkungen bei Agrargütern aufgrund protestierender Landwirte seien inakzeptabel, stellten die Mitglieder des Landwirtschaftsausschuss des Europarlaments in einer Anhörung am Montag (26.2.) klar.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Fleischbranche
Schweineproduktion in Deutschland hat Zukunft
23.02.2024 — Nicht nur die Schweinehalter, sondern auch die hiesigen Schlachtunternehmen stehen wegen veränderter gesellschaftlicher und politischer Nachhaltigkeitsansprüche vor großen Herausforderungen. Um diese zu meistern, sprachen sich die Großschlachter Tönnies und Westfleisch bei der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) am Dienstag (20.2.) in Osnabrück für eine enge Zusammenarbeit in der gesamten Branche aus.

xs

sm

md

lg

xl