Deutschland

Kräftiger Rückgang der Fleischerzeugung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
In Deutschland wird immer weniger Fleisch produziert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, nahm die gewerbliche Fleischerzeugung im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,9 % auf 3,5 Mio t ab. Damit setzte sich der hierzulande bereits seit einigen Jahren zu beobachtende Negativtrend der Fleischproduktion fort; vor vier Jahren wurden noch gut 4 Mio t Fleisch erzeugt. Alle wichtigen Tierarten verzeichneten im Berichtszeitraum Rückgänge, allerdings gab es große Unterschiede im Ausmaß.
Den Wiesbadener Statistiker zufolge waren die stärksten Einbußen im Bereich Schweinefleisch zu verzeichnen. Von Januar bis Juni kamen in den gewerblichen Schlachtbetrieben 23,8 Millionen Schweine an die Haken; das waren gut 2,3 Millionen Stück oder 8,9 % weniger als in der Vorjahresperiode. Weil die durchschnittlichen Schlachtgewichte um rund 1 kg auf 96,3 kg/Tier fielen, nahm die Schweinefleischerzeugung um 253 600 t oder 10,1 % auf knapp 2,3 Mio t ab. Wichtiger Grund dafür seien die rückläufigen Schweinebestände.
Das Aufkommen an Schlachtrindern verringerte sich nach Angaben von Destatis gegenüber der ersten Jahreshälfte 2022 um 127 200 Tiere beziehungsweise 8,1 % auf etwas mehr als 1,4 Millionen Stück. Die daraus erzeugte Rindfleischmenge ging um 9,1 % auf 476 100 t zurück. Für das Minus waren vor allem die um rund 10 % niedrigeren Lieferungen von Schlachtkühen an die Schlachtbetriebe verantwortlich; zudem gingen die Schlachtungen von Bullen und Ochsen um 8 % zurück. Insgesamt nahm das mittlere Schlachtgewicht der Rinder gegenüber der Vorjahresperiode um 3,6 kg auf 329,5 kg ab.
Weitaus weniger stark als die Schweine- und Rindfleischproduktion ging im Halbjahresvergleich die erzeugte Menge an Geflügelfleisch in den gewerblichen Unternehmen zurück, und zwar um 1 800 t oder 0,2 % auf 771 600 t. Trotz der deutlichen Produktionseinbuße blieb laut Destatis Schweinefleisch mit einem Anteil von 64,3 % an der Gesamterzeugung wichtigste Fleischsorte in Deutschland. Danach folgten Geflügelfleisch mit 21,9 % und Rindfleisch mit 13,5 %. Das Fleisch von Schafen, Ziegen und Pferden machte lediglich rund 0,3 % der Gesamtmenge aus. AgE (08.08.2022)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ernährungstrend
Fleischverzehr auf neuem Tiefstand
05.04.2024 — Auch 2023 hat sich in Deutschland der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr fortgesetzt. Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verzehr von 51,6 Kilogramm wurde der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassung erreicht. Gegen den Trend hat der Geflügelfleischverzehr aber spürbar zugenommen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir rief dazu auf, sich bietende neue Marktchancen zu nutzen.
DGE-Empfehlungen
Fleisch- und Milchbranche: "Angstmacherei" und lebensfremd
07.03.2024 — Erwartungsgemäß sehr kritisch haben die Fleisch- und die Milchwirtschaft die neuen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kommentiert. Der Verband der Fleischwirtschaft wirft der DGE „Angstmacherei“ vor. Er sieht in den Empfehlungen außerdem ein Problem für die Selbstversorgung. Laut MIV entsprechen die neuen DGE-Empfehlungen nicht der Lebensrealität der Menschen.
DGE-Empfehlungen
Weniger tierische Lebensmittel essen
06.03.2024 — Laut den überarbeiteten Ernährungsempfehlungen sollten drei Viertel pflanzlich und knapp ein Viertel tierische Lebensmittel gegessen werden. Eine pflanzenbetonte Ernährung dient der DGE zufolge der Gesundheit und der Umwelt. Die Gesellschaft empfiehlt, den Verzehr von Fleisch und Wurst sowie von Milch und Milchprodukten moderat einzuschränken.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Europäische Union
Niedrigste Fleischproduktion seit der Jahrtausendwende
05.03.2024 — So wenig Schweine- und Rindfleisch wie im vergangenen Jahr ist in der EU seit dem Jahrtausendwechsel nicht mehr produziert worden. Besonders stark fiel der Rückgang bei Schweinen aus. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, kamen 2023 in den meldepflichtigen Schlachthäusern der Mitgliedstaaten insgesamt 219,6 Millionen Schweine an die Haken; das waren 17,2 Millionen oder 7,3% weniger als 2022.

xs

sm

md

lg

xl