Brandenburg

LBV-Wolfsbeauftragter plädiert für Entnahmequote

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In Brandenburg bleibt die Anzahl der Wolfsrisse trotz zahlreicher und teurer Schutzmaßnahmen hoch. Nach Ansicht des Wolfsbeauftragten des Landesbauernverbandes Brandenburg (LBV), Jens Schreinicke, ist deshalb "das sinnvolle Modell einer Entnahmequote umzusetzen, um langfristig diese gigantische Materialschlacht für den Herdenschutz auf unseren Weiden zu beenden". Die Brandenburger Wölfe hätten längst einen guten Erhaltungszustand erreicht. Ihre vermehrten Beutezüge in der Nähe von Siedlungen untermauerten das. "Wir müssen die komplett überzogene Beschränkung auf die Entnahme nur einzelner, Schaden stiftender Wölfe hinter uns lassen, die das Bundesnaturschutzgesetz derzeit maximal einräumt. Stattdessen brauchen wir die quotenorientierte Schutzjagd wie anderswo in Europa auch", fordert Schreinicke.


Der LBV-Wolfsbeauftragte räumte ein, dass das Land Brandenburg eine Menge Geld in die Hand nehme, um den Weidetierhaltern einen umfänglichen Schutz ihrer Tiere zu ermöglichen. "Das erkennen wir hoch an, auch, dass das Land aktuell den komplizierten Rechtsrahmen für die Entnahme von Schaden stiftenden Wölfen ausschöpft, die trotz vorhandener Schutzmaßnahmen wiederholt Tiere reißen", erklärte Schreinicke.
Ein weiteres "Wettrüsten" mit mehr Zäunen, Pferchen oder dem verstärkten Einsatz von Herdenschutzhunden ist für ihn "nicht die Lösung". Nach Schätzung von Schreinicke ist im noch bis April 2023 laufenden Monitoringjahr mit einem Zuwachs der Wolfsrudel von zuvor 47 auf 60 auszugehen. In der bereits vom Wolf besiedelten Lausitz verdichte sich der Bestand, stellte der LBV-Wolfsbeauftragte mit Verweis auf Angaben des Landesumweltamtes fest. Gleichzeitig erschlössen sich die Rudel neue Territorien im Norden und Osten des Landes.
Schreinicke zufolge geht der Zuwachs der Wolfspopulation mit steigenden technischen und finanziellen Investitionen in den Herdenschutz einher. Diese "brisante Entwicklung" müsse mit geeigneten flankierenden Maßnahmen gestoppt werden. Die Weidetierhalter fordern laut dem LBV-Wolfsbeauftragten, den Schutzstatus des Wolfers zu lockern und eine gesetzlich verankerte Bestandsregulierung des Raubtieres zugunsten eines Gleichgewichts von Wild- und Weidetieren in Brandenburg zu beschließen. AgE/fl (22.02.2023)
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