Fleischsteuer

Mehr Akzeptanz für Tier- als für Klimaschutz

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Fotolia
Die Verbraucher in Deutschland sind eher bereit eine Abgabe auf Fleisch zur Verbesserung des Tierschutzes als zur Minderung des CO2-Ausstoßes zu akzeptieren. Dies ist das Ergebnis einer Onlineumfrage bei 2 800 Bürgern im Rahmen einer Studie der Universität Hamburg. Wie die Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Grischa Perino kürzlich im Fachjournal "Nature Food" berichteten, sollten die Teilnehmer eine ihnen zugeteilte Steuervariante beurteilen. Hierbei war die Zustimmung für eine Steuer zum Schutz des Tierwohls mit 68 % signifikant höher als diejenige für eine Klimaschutzabgabe mit 56 %.


Im Mittel befürworteten 62 % solch eine Fleischabgabe, wenn der Steuersatz mit 0,19 Euro/kg vergleichsweise niedrig liegt. Gemeinsam mit seiner Kollegin Henrike Schwickert untersuchte Perino auch, wie viel die Befragten für ein Kilogramm Fleisch bezahlen würden. Dabei zeigte sich, dass beim zweitniedrigsten Steuersatz von 0,39 Euro nur noch die Tierschutzsteuer eine Mehrheit fand. Diese Abgabenhöhe entspricht den Wissenschaftlern zufolge der von der Borchert-Kommission vorgeschlagenen Lösung zur Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung.
Erwartungsgemäß die geringste Zustimmung erhielt in der Hamburger Studie der höchste vorgeschlagene Steuersatz von 1,56 Euro/kg Fleisch. Diesen wollte nur noch knapp ein Viertel der Befragten bezahlen. Angesichts der Studienergebnisse rät Perino der Politik, die Argumente für eine Fleischsteuer klar zu kommunizieren. "Gegenwind wird kommen, aber eine Mehrheit scheint für eine Fleischsteuer zu haben zu sein", so der Wissenschaftler. Diese sollte mit einem niedrigen Steuersatz starten. Die Verbraucher stünden einer solchen Maßnahme positiver gegenüber, wenn sie sich durch die Abgabe nicht finanziell überlastet fühlten. AgE/dw (22.02.2023)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

xs

sm

md

lg

xl