Tierschutz

Mehr Geflügelfleisch aus Tierwohlställen soll in die Läden

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Die führenden Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) und der Deutsche Tierschutzbund wollen gemeinsam die tiergerechtere Geflügelfleischerzeugung voranbringen. Wie die Initiative Tierwohl (ITW) heute mitteilte, wurde vereinbart, den Anteil der Hähnchenfleischprodukte der Stufen 3 und 4 der Haltungsformkennzeichnung im LEH in den nächsten zwei Jahren zu verdoppeln und bis Ende des Jahres 2026 auf 20 % oder mehr des Angebots umzustellen.


"Mit dem Mehrangebot in den beiden höchsten Stufen 3 und 4 wird das Tierwohl im Geflügelsortiment gestärkt", hob der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, hervor. Das könne zudem Vorbild für mehr Tierschutz im gesamten Sortiment tierischer Produkte sein. Mit dem zweistufigen Label des Tierschutzbundes "Für mehr Tierschutz" werde gemeinsam mit dem beteiligten Handel Transparenz am Regal geschaffen. "Jetzt braucht es aber auch das Bekenntnis der Verbraucher, die Fleisch essen, an der Ladenkasse", betonte Schröder.
ITW-Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs, dessen Organisation Träger der Haltungsformkennzeichnung ist, bezeichnete das gemeinsame Bekenntnis der Unternehmen des LEH und des Deutschen Tierschutzbundes als "wichtigen Schritt in Richtung mehr Tierwohl bei Geflügel". Mit dieser Auslobung im Handel würden derartige Schritte für die Verbraucher sichtbar und verständlich. "Wir freuen uns sehr darüber, dass der Deutsche Tierschutzbund und der LEH hier konstruktiv und mit vereinten Kräften das Tierwohl in Deutschland voranbringen", betonte Hinrichs.
Die Ausweitung von Produkten der Stufen 3 und 4 aus der Hähnchenhaltung soll dem LEH und dem Tierschutzbund zufolge schrittweise in enger Abstimmung mit den Geflügelvermarktern und unter Berücksichtigung der notwendigen Umstellungszeiträume in der Hähnchenhaltung erfolgen. Die unterzeichnenden Lebensmitteleinzelhändler der Absichtserklärung bekennen sich zur Förderung einer tiergerechteren und nachhaltigeren Fleischerzeugung und wollen Verbrauchern die Möglichkeit geben, Produkte aus verschiedenen Haltungsformstufen erkennen und erwerben zu können. Zugleich biete dieses Bekenntnis eine verlässliche Perspektive für Landwirte, die an diesen Programmen teilnehmen oder beabsichtigen würden, dies künftig zu tun. AgE (09.03.2021)
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