Brexit

No-Deal wäre für britische Landwirte eine "Katastrophe"

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Als "Katastrophe für die britische Landwirtschaft" hat die Präsidentin des dortigen Bauernverbandes (NFU), Minette Batters, das mittlerweile wahrscheinlichste Szenario eines No-Deal in den Austrittsverhandlungen des Vereinigten Königreichs mit der Europäischen Union bezeichnet. Die Auswirkungen auf die Betriebe seien ohne eine Einigung immens. Vielen Landwirten drohe aufgrund der massiven Änderungen, die ein harter Brexit mit sich bringen würde, schlichtweg die Pleite, warnte die NFU-Präsidentin in einem Interview mit der BBC diese Woche.


Als Hauptgrund bezeichnete Batters die dann in Kraft tretenden Zölle für britische Agrarprodukte auf dem EU-Markt. Besonders betroffen wäre beispielsweise Lammfleisch, wovon 30 % der britischen Produktion in die EU-exportiert würden. Laut der Bauernpräsidentin drohen hier Zölle von 62 %; für Rindfleisch erwarte man sogar Zölle von 84 %. Auch bei Cheddar-Käse sehe es mit einem EU-Zoll von 44 % nicht viel besser aus.
Die NFU-Präsidentin verwies darauf, dass 90 % der britischen Agrarexporte im Wert von jährlich 14,5 Mrd £ (15,90 Mrd Euro) in die EU ausgeführt würden. Zugleich sei aber auch die EU-betroffen, da man rund 40 % des eigenen Lebensmittelbedarfs von dort importiere. Dennoch könne man dadurch kaum auf Erleichterung erhoffen, da sich die Produzenten nicht derartig schnell auf die neuen Nachfrageströme einstellen könnten.
Auch ein Handelsabkommen mit alternativen Märkten wie Neuseeland werde nicht automatisch zu Erleichterungen führen, erklärte Batters. Sie begründete dies unter anderem damit, dass 30 % des Lammfleisches auf dem britischen Marktes bereits aus Neuseeland kämen. AgE (13.12.2020)
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