Borchert-Kommission

Nordwestdeutsche Veredlungsbranche: Wirtschaftliche Folgen beachten

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Vor einer Überfrachtung der von der Borchert-Kommission vorgelegten Pläne für einen Umbau der Tierhaltung in Deutschland hat das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF) gewarnt. Der AEF-Vorsitzende Uwe Bartels mahnt eine Fokussierung auf eine deutliche Erhöhung des Tierwohls an. "Grundsätzliches Ziel soll die Beibehaltung vorhandener Tierzahlen sein", sagte Bartels anlässlich der Veröffentlichung eines Memorandums der Arbeitsgemeinschaft Ende vergangener Woche in Vechta.

Der ehemalige niedersächsische Landwirtschaftsminister sprach sich dagegen aus, eine Reduzierung der Tierzahlen wegen der Nährstoffproblematik oder wegen klimapolitischer Ziele mit den Zielen des Borchert-Planes zu verknüpfen. Die Branche vor Ort sei in der Lage, den anstehenden Transformationsprozess mit innovativen und zukunftsfähigen Lösungsansätzen sowie Leuchtturmprojekten anzugehen, die auch die Aspekte Ressourcenschonung und Klimaanpassung einbezögen.
Daneben besteht die AEF ihrem Vorsitzenden zufolge darauf, die Arbeitsplätze in der Veredlungsregion Oldenburger Münsterland und seiner Nachbarlandkreise zu sichern und auszubauen. Insbesondere diese Region werde massiv von dem Transformationsprozess betroffen sein, gab Bartels zu bedenken. Eine vollumfängliche Folgenabschätzung und Machbarkeitsstudie einschließlich der vor- und nachgelagerten Branchen sei unerlässlich.
Bartels bekräftigte zugleich seine grundsätzliche Zustimmung zu den Empfehlungen der Borchert-Kommission. Erstmalig liege ein Konsens vor, der Zielbilder, Meilensteine und den Finanzrahmen für die Mehrarbeit und den Investitionsaufwand für den Umbau der Tierhaltung abbilde. Das AEF wolle sich pro-aktiv in den Diskussionsprozess auf Bundesebene einschalten. "Unser Ziel ist es, das Borchert-Konzept umsetzungsreif zu machen", betonte Bartels. AgE (24.11.2020)
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