Geflügelpest

Nutztierverluste 2020/21 in Mecklenburg-Vorpommern so hoch wie nie

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Die Geflügelpestsaison 2020/21 hat in Mecklenburg-Vorpommern schwere Schäden verursacht. Wie Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus gestern bilanzierte, sind dem hochansteckenden Virus landesweit fast 350 000 Nutztiere zum Opfer gefallen. Bei Geflügel handele es sich somit um den schlimmsten Seuchenzug in der Geschichte des Landes. Die wirtschaftlichen Schäden summierten sich laut Backhaus auf rund 5,7 Mio Euro, von denen das Land die Hälfte trägt.


Da es seit mehr als zwei Wochen keinen positiven Befund bei Wildvögeln und seit mehr als drei Wochen keinen Ausbruch der Krankheit bei Hausgeflügel mehr gegeben hat, scheint sich nach Einschätzung des Ministers das Seuchengeschehen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich abgeschwächt zu haben. Inzwischen hätten alle Landkreise mit Ausnahme des Landkreises Rostock die Aufstallungspflicht für Geflügel aufheben können. Auch in der Wildpopulation nehme der Seuchendruck offenbar ab.
Dennoch warnt Backhaus vor Sorglosigkeit. Das Thema Geflügelpest sei nicht erledigt. "Wir müssen unsere Lehre aus dem Seuchenzug ziehen und uns auf den kommenden Herbst vorbereiten", mahnte der Ressortchef. Er wirbt für die Entwicklung eines integrierten Gesamtkonzepts für die Geflügelhaltung, das die Bestände vor zukünftigen Krisen besser schützen soll. Analysiert werden müsse vor allem, wie das Virus insbesondere in die großen Putenbestände gekommen sei. Auch seien neue Ansätze zur Seuchenprophylaxe erforderlich.
Backhaus hofft in diesem Zusammenhang auf die Unterstützung der Bundesregierung, beispielsweise bei der Forschung nach wirksamen Impfstoffen gegen die Geflügelpest. Er fordert darüber hinaus Hilfen für die Geflügelhalter, damit sie ihre Stallungen seuchenhygienisch auf den neuesten Stand bringen können. In diesem Zusammenhang plädiert der SPD-Politiker für ein Prüf- und Zulassungsverfahren für Stallhaltungsanlagen, das auch die Aspekte Ökologie, individuelles Tierwohl und die Qualität der Arbeitsplätze im Auge behält. AgE (23.04.2021)
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