Ackerbaustrategie 2035

Paetow fordert Fokussierung auf konventionellen Landbau

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Eine stärkere Fokussierung auf den konventionellen, ertragsorientierten Landbau erwartet der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, von der Ackerbaustrategie der Bundesregierung. Nur so könnten die Leistungen erbracht werden, die vom deutschen Ackerbau erwartet würden, so Paetow in der gestrigen öffentlichen Anhörung des Bundestagsernährungsausschusses zum Diskussionspapier des Bundeslandwirtschaftsministeriums für eine Ackerbaustrategie 2035. Zwar kämen wertvolle Beiträge auch vom ökologischen Landbau, räumte der DLG-Präsident ein. Der weise jedoch auf der Produktivitätsseite Schwächen auf.


Den Zukunftsweg des deutschen Ackerbaus sieht der DLG-Präsident insbesondere in einer Weiterentwicklung der konventionellen Landwirtschaft im Hinblick auf Produktivität und ökologische Performance. Die dazu notwendigen und erfolgversprechenden Innovationspfade seien Digitalisierung, Fruchtfolgegestaltung, Boden- und Pflanzenschutz, Nährstoffeffizienz, die neuen Züchtungsmethoden sowie der Einsatz von Molekular- und Biotechnologie. "Erfolgsentscheidend ist und bleibt, dass der Zugang zu Innovationen für Landwirte vereinfacht wird", betonte Paetow. Als wesentliche Voraussetzung für eine größere Anbauvielfalt sieht der DLG-Präsident die züchterische Weiterentwicklung von Kulturpflanzen. Klar ist für ihn allerdings, "ohne neue Züchtungstechniken wird das nichts".
Nach den Worten von Prof. Henning Kage vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Kiel darf die Minderung der Produktivität nicht das Ergebnis von Maßnahmen im Rahmen der Ackerbaustrategie sein. Kage kritisierte zudem, dass Maßnahmen wie ein Glyposatverbot als Beitrag der Biodiversitätsförderung dargestellt würden.
Der Wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg, Prof. Frank Ewert, forderte eine kohärente Strategie für den Ackerbau der Zukunft und warnte vor einem Klein-klein von Maßnahmen. Dem zunehmenden Biodiversitätsverlust, der Bodendegradation und dem Nährstoffaustrag lasse sich nur sehr bedingt auf der einzelnen Fläche begegnen. Stattdessen bedürfe es einer schlagübergreifenden Perspektive. AgE (18.11.2020)
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