Getreidehandel

Polen und Ukraine finden Einigung

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In ihrem Streit über die Einfuhr von ukrainischem Getreide haben Warschau und Kiew einen Kompromiss gefunden. Polens Landwirtschaftsminister Robert Telus und sein ukrainischer Amtskollege Mykola Solskyi vereinbarten die Wiederaufnahme des Transits von ukrainischem Getreide durch Polen, den Warschau am vergangenen Wochenende gestoppt hatte. Die Transporte sollen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wieder aufgenommen werden.
Für den Transit sollen künftig zusätzliche Kontrollmaßnahmen gelten. Nach Angaben des polnischen Landwirtschaftsministeriums sollen T1-Transiterklärungen und das SENT-System zum Einsatz kommen, um die ukrainischen Getreideexporte zu verfolgen und die Versiegelung der Ladung sicherzustellen. Zoll-, Steuer- und andere Behörden würden die Fahrzeuge bis zu ihrem Bestimmungsort begleiten, teilte das Agrarressort mit. Bei der Durchfahrt würden zudem elektronische Siegel eingesetzt, mit denen jede Sendung per GPS verfolgt werden könne.
Über den Transit auf der Schiene, bei dem die Ladung von Breitspur- auf Schmalspurwagen umgeladen wird, wurde dem Ministerium zufolge bisher noch keine Entscheidung getroffen. Die Einzelheiten des Verfahrens würden den Marktteilnehmern aber voraussichtlich noch heute bekanntgegeben.
Die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyridenko wies darauf hin, dass Kiew derzeit noch auf "eine offizielle Mitteilung der polnischen Seite bezüglich der technischen Aspekte des Transports ukrainischer Produkte durch das polnische Hoheitsgebiet" warte. "Wir behandeln die Probleme unserer polnischen Kollegen mit der gleichen Aufmerksamkeit, mit der Polen unsere Probleme behandelt", so die Ministerin. Deshalb müssten beide Seiten schnell und konstruktiv auf diese Krisensituation reagieren.
Gestern hatte Solskyi nach einer außerordentlichen Sitzung des Koordinierungsrates seines Ministeriums mitgeteilt, dass Rumänien, Ungarn und die Slowakei den Transit von Agrarprodukten aus der Ukraine nicht einschränken würden. Ungeachtet dessen würden aber die Verhandlungen über die Wiederaufnahme der ukrainischen Agrarexporte in diese Länder fortgesetzt. AgE/jo (20.04.2023)
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