Nationale Moorschutzstrategie

Regierung setzt auf finanzielle Anreize für freiwillige Wiedervernässung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Eine entscheidende Rolle misst die Bundesregierung der Land- und Forstwirtschaft bei der Umsetzung der "Nationalen Moorschutzstrategie" bei, die das Kabinett gestern beschlossen hat. Danach soll es für entwässerte, derzeit land- und forstwirtschaftlich genutzte Moorböden finanzielle Anreize für freiwillige Wiedervernässungsmaßnahmen im Rahmen des natürlichen Klimaschutzes geben. Die Bundesregierung setzt dabei auf einen integrativen und kooperativen Ansatz. Damit soll sichergestellt werden, dass die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte mitgenommen werden.
"Für die Höfe muss es sich lohnen, klimafreundlich zu arbeiten", erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Viele Bauernfamilien wirtschafteten seit Generationen auf Moorstandorten. Mit der Nationalen Moorschutzstrategie übernehme die Bundesregierung genau hier Verantwortung: "Nach dem Motto "Schützen und Nutzen" schaffen wir für die Landwirtinnen und Landwirte Anreize für einen echten Moorbodenschutz", so Özdemir. Die Betriebe würden dabei unterstützt, klima- und artenvielfaltsfreundliche Bewirtschaftungsformen einzuführen.
Die Nationale Moorschutzstrategie knüpft an die gemeinsam vom Bund und den Ländern im Herbst 2021 beschlossene Bund-Länder-Zielvereinbarung zum Klimaschutz durch Moorbodenschutz an und bildet die dortigen Ziele und Maßnahmen für die Bereiche der Land- und Forstwirtschaft ab. Wie die Bund-Länder-Zielvereinbarung baut die Strategie auf eine enge Kooperation mit den Landnutzern und setzt stark auf finanzielle Anreize für Wiedervernässungsmaßnahmen und angepasste Bewirtschaftungsformen sowie den Aufbau von Wertschöpfungsketten.
Durch Wiedervernässungsmaßnahmen sollen die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden bis zum Jahr 2030 um mindestens 5 Mio t Kohlendioxidäquivalent reduziert werden. Der Bund will mit der Wiedervernässung auf eigenen Flächen beispielhaft vorangehen. Neben der Erreichung der Klimaschutzziele soll mit der Strategie die für Moorgebiete typische Artenvielfalt besser geschützt und wiederhergestellt werden.
Im Mittelpunkt der Moorschutzstrategie steht die langfristige Perspektive der klimaverträglichen Nutzung der Moorböden in Deutschland. Eine entscheidende Bedeutung wird der Wiedervernässung der in der Vergangenheit entwässerten und intensiv genutzten Moorböden zugemessen. Die Bundesregierung sieht das als Generationenaufgabe. Die unter Federführung des Bundesumweltministeriums erarbeitete Strategie versucht dessen Angaben zufolge eine ausgewogene Balance zwischen den Bedürfnissen der Menschen in den Moor-Regionen und den Verpflichtungen gegenüber zukünftigen Generationen zu erreichen. AgE/rm (10.11.2022)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

xs

sm

md

lg

xl