Um auch im weiteren Verlauf der Corona-Krise die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu gewährleisten, hat die dänische Regierung die Umweltzonen für LKW mit Lebensmitteln an Bord vorläufig ausgesetzt. Damit können nun auch ältere Transportfahrzeuge eingesetzt werden, um die Lebensmittelgeschäfte in den dänischen Großstädten zu beliefern.
Umweltministerin Lea Wermelin betonte in diesem Zusammenhang, dass es landesweit genug Nahrungsmittel für alle Bürger gebe. Angesichts der lokal starken Bevorratungsaktivitäten sei es aber nötig, die Logistik zu intensivieren. Daher stehe die Regierung in der Verantwortung, die Lieferbedingungen so einfach wie möglich zu gestalten. Laut Wermelin können Läden im Rahmen der befristeten Regelung nun auch rund um die Uhr mit Lebensmitteltransporten angefahren werden. Zudem wurden die Gemeinden landesweit aufgerufen, ihrerseits eventuell bestehende Hindernisse für eine reibungslose Logistik aus dem Weg zu räumen.
Ungeachtet des auch in Dänemark die Schlagzeilen beherrschenden Coronavirus behält die Regierung in Kopenhagen weiterhin den Klimaschutz im Blick. Landwirtschaftsminister Mogens Jensen stellte gestern einen gemeinsam mit dem Agrarsektor entwickelten Plan vor, mit dem die Treibhausgasemissionen der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft in dieser Dekade gegenüber dem Stand von 1990 um mehr als 60 % gesenkt werden sollen. Im Fokus stehen dabei unter anderem konkrete, betriebsindividuelle Klimaschutzpläne und ein entsprechendes Management auf den Höfen, eine Biomassestrategie sowie der Ausbau der Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien in der Landwirtschaft.
Laut Plan sollen die Pflanzen- und Tierproduktion durch den Einsatz innovativer Technologien insgesamt emissionsärmer werden. Dazu wollen die Politik und die Agrarwirtschaft ihre Anstrengungen in Forschung und Züchtung intensivieren. Die für das Gesamtpaket anfallenden Kosten werden im Zeitraum 2021 bis 2030 auf umgerechnet 3,4 Mrd Euro geschätzt. AgE
(17.03.2020)