Getreideabkommen

Russland blockiert wichtigen Hafen von Juschny

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Trotz der vor wenigen Tagen erzielten Einigung zur Verlängerung des Getreideabkommens läuft der Export aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen nicht rund. Gemäß dem Abkommen darf die Exportware über die drei Häfen Odessa, Tschernomorsk, und Juschny verschifft werden. Allerdings blockiert Russland nach ukrainischen Angaben bereits seit Ende April den Hafen von Juschny. Moskau weigere sich weiterhin ohne Angabe von Gründen, fertig beladene Schiffe im Hafen von Juschny zu kontrollieren und zu registrieren, beklagt die Ukraine. Alle dort angemeldeten Schiffe seien sowohl von der Registrierungsliste als auch vom Inspektionsplan gestrichen worden.
In dem Hafen sollen laut Kiew aktuell mehr als 1,5 Mio t landwirtschaftliche Erzeugnisse, die für zehn afrikanische und asiatische Länder vorgesehen sind, verladen werden. Insgesamt 26 Schiffe warteten in türkischen Hoheitsgewässern auf grünes Licht für die Übernahme der Ladung.
Kiew wertet das Vorgehen Russlands als groben Verstoß gegen das unterzeichnete Abkommen. Auf diese Weise habe Moskau einen neuen Weg gefunden, die Wirksamkeit der Schwarzmeerinitiative zur verringern. Juschny sei hinsichtlich der Umschlagszahlen der größte Hafen der Ukraine, und seine Stilllegung werde die Exportmengen deutlich verringern.
Auch das US-amerikanische Außenministerium warf Moskau vor, das Funktionieren des Getreidehandels zu verhindern. "Russland hält sich nicht an seine Verpflichtungen im Rahmen der Schwarzmeerinitiative", kritisierte der Sprecher des Ministeriums, Matthew Miller, am Dienstag. Alle Seiten hätten sich darauf geeinigt, Exporte ukrainischer Lebensmittel aus den drei Häfen ungehindert zu ermöglichen. Die Weigerung Russlands, Schiffe aus einem dieser drei Häfen zuzulassen, sei ein klarer Verstoß gegen seine Verpflichtungen im Rahmen des Getreideabkommens. AgE/jo (26.05.2023)
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