Initiative Tierwohl

Sauenhalter beklagen zu niedrigen Ausgleich

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Einmal mehr fühlen sich die Schweinehalter in Sachen Tierwohl finanziell schlecht gestellt. Diesmal gilt die Kritik der Initiative Tierwohl (ITW), insbesondere aus Sicht der Sauenhalter. Der Landesverband der Niedersächsischen Schweineerzeuger (LNS) beklagt einen viel zu niedrigen Ausgleichsbonus im Zuge der seit September laufenden neuen ITW-Anmelderunde für Ferkelzüchter. Dieser beträgt 3,57 Euro je Ferkel. Die Bereitschaft, sich unter den von der ITW angebotenen Voraussetzungen teilzunehmen, sei derzeit minimal, so der LNS-Vorsitzende Jürgen Albers heute in Oldenburg.


Laut Albers müssen die erforderlichen Investitionen in diesem Fall in nur 18 Monaten abgeschrieben sein. Zudem müssten die Ferkel in jedem Fall an einen ITW-Mastbetrieb verkauft werden. Falls der Mäster "aussteigt", drohe der Verlust des Bonus.
Der LNS-Vorsitzende forderte indes, dass das ITW System dringend mit der obligatorischen Herkunftsangabe 5xD an der Ladentheke gekoppelt werden sollte. Der jetzige Plan der Initiative, die entstehende Versorgungslücke mit Importferkeln aus Dänemark und den Niederlanden zu schließen, sei nicht im Sinne der deutschen Schweinehalter.
Ein weiter Kritikpunkt sei, dass die Mäster den zugesagten Preisbonus von 5,28 Euro je Mastschwein immer öfter nicht erhielten, stellte Albers fest. Aktuell kündigten einige Schlachthöfe ihre Vermarktungsverträge, da der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Abnahmemengen eingekürzt habe. Daher verliere das ganze Konstrukt der Haltungskennzeichnung an Glaubwürdigkeit.
Ziel muss es laut Albers jedoch sein, eine Verlässlichkeit von Zusagen über die gesamte Lieferkette bis zum LEH zu gewährleisten. Nur mit einer garantierten Abnahme von konkret vereinbarten Mengen zu kostendeckenden Erzeugerpreisen könne das ITW-System funktionieren. Die durch Tierwohlmaßnahmen erhöhten Produktionskosten erforderten einen zusätzlichen Markterlös. Ein höherer Preis könne mittels eindeutiger Herkunftskennzeichnung über ein 5xD Konzept sichergestellt werden. Allerdings müsse die ITW nun endlich ein klares Signal setzten und den Sauenhaltern eine angemessene Zusatzvergütung für die höheren Tierwohlvorgaben gewähren, mahnte der LNS-Vorsitzende. AgE/ri (05.10.2022)
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