Waldbrandstatistik

Schadensfläche 2020 deutlich kleiner als im Vorjahr

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In Deutschland ist die Waldbrandfläche im vergangenen Kalenderjahr deutlich kleiner ausgefallen als 2019 und auch als das langfristige Mittel seit 1991. Wie die jetzt vorgelegte vorläufige Waldbrandstatistik 2020 des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zeigt, wurden im Berichtsjahr landesweit 1 360 Waldbrände registriert; das waren 163 weniger als im Vorjahr, aber 221 mehr als das langfristige Mittel. Die Brandfläche umfasste 2020 insgesamt 368 ha und damit 2 343 ha weniger als 2019 und 429 ha weniger als der langfristige Durchschnitt.
Fast ein Drittel aller 2020 gemeldeten Brände brachen der BZL-Statistik zufolge im April aus. Im Bundesländervergleich lag Brandenburg über das Jahr gesehen mit 302 Bränden auf rund 119 ha Fläche an der Spitze. Aufgrund seiner sandigen Böden und leicht brennbaren Kiefernwälder sei Brandenburg besonders anfällig für Waldbrände, erläuterte das BZL. Die zweitgrößte Fläche verbrannte in Nordrhein-Westfalen mit rund 63 ha, verteilt auf 229 Brände. Danach folgte Bayern mit 71 Bränden auf rund 36 ha.
Die Ursache war 2020 bei deutschlandweit 701 Waldbränden laut der Statistik unklar. Insgesamt 253 Brände gingen auf Brandstiftung zurück, weitere 309 auf Fahrlässigkeit, 65 auf sogenannte "sonstige handlungsbedingte Einwirkungen" und 32 auf natürliche Ursachen. Fahrlässige Brandverursachung erfolgte in 177 Fällen durch Waldbesucher, bei weiteren 54 durch forstwirtschaftliche Aktivitäten und in 21 Fällen durch landwirtschaftliche Maßnahmen. Zehn Fälle wurden durch die Infrastruktur verursacht, etwa durch elektrischen Leitungen und den Eisenbahnverkehr.
Dass es 2020 in Deutschlands Wäldern trotz des heißen und trockenen Wetters vergleichsweise wenig Brände und eine nur kleine Schadensfläche gegeben hat, ist nach Einschätzung des BZL den Anstrengungen der zuständigen Landesstellen mit umfangreichen und technischen Maßnahmen zum Waldbrandschutzmanagement zu verdanken. Waldbrände könnten früher entdeckt, schneller bekämpft und Schäden somit geringer gehalten werden. AgE (06.07.2021)
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