Dänemark

Schweinebestand bricht weg

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: shutterstock
Die Schweinehalter in Dänemark haben in diesem Frühjahr ihre Tierbestände weiter massiv abgestockt. Wie der Dachverband der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) mitteilte, sind die hohen Produktionskosten und die schlechte Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung in weiten Teilen der Jahre 2021 und 2022 Hauptursache für den Rückgang. Laut Daten von Statistics Denmark wurden am Stichtag 1. April 2023 knapp 10,73 Millionen Schweine im Nachbarland gehalten; das waren 1,74 Millionen Tiere oder 14,0 % weniger als zwölf Monate zuvor. Bereits seit Oktober 2021 sinkt die Schweinepopulation bei den vierteljährlichen Erhebungen im Vorjahresvergleich, wobei die Verluste von Zählung zu Zählung immer größer ausfallen.

Bei der jüngsten Stichprobenerhebung in rund 1 500 Betrieben wurden laut L&F in allen Kategorien deutlich geringere Tierzahlen festgestellt. Dies galt ganz besonders für Mastschweine ab 50 kg, deren Bestand im Vorjahresvergleich um 24,6 % auf 2,20 Millionen Stück einbrach. Auch beim "Nachwuchs" ist der Mangel offensichtlich. Der Bestand an Ferkeln und Läufern im Gewichtsbereich zwischen 20 kg und 50 kg war um 12,1 % auf 5,08 Millionen Tiere rückläufig; bei den Babyferkeln bis 20 kg gab es ein Minus von 9,2 % auf 2,33 Millionen Stück.

Laut der aktuellen Viehzählung stockten die dänischen Erzeuger auch ihre Sauenherde weiter ab. Die Zahl der weiblichen Zuchttiere insgesamt sank im Vorjahresvergleich um 88 000 Tiere oder 7,4 % auf 1,10 Millionen Stück. Dabei verringerte sich der Bestand an trächtigen Tieren um 6,6 % auf 691 000, der an nicht tragenden Sauen um 8,6 % auf 412 000 Stück. Positiv kann laut L&F gewertet werden, dass sich die Sauenherde gegenüber der Erhebung von Januar nur um 1,3 % verringert hat und somit eine gewisse Stabilisierung eingetreten ist. Dies ist dem Verband zufolge auf die gestiegenen Ferkelpreise und die spürbar verbesserte Wirtschaftlichkeit der Ferkelerzeugung zurückzuführen.

Die Ergebnisse der jüngsten Bestandserhebung führen aber zu dem Schluss, dass im weiteren Jahresverlauf die Ferkel- und Mastschweineerzeugung in Dänemark im Vorjahresvergleich erst einmal sinken dürfte. Bei den Schweineschlachtungen war in den ersten vier Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut L&F ein kräftiger Rückgang von 16,6 % zu verzeichnen. Der große Fleischhersteller Danish Crown hat deshalb bereits die Stilllegung von Betriebsstätten angekündigt. AgE/dw (09.05.2023)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Strukturwandel
Immer weniger tierhaltende Betriebe
26.09.2023 — In Deutschland ist die Anzahl der tierhaltenden Betriebe seit der Jahrtausendwende drastisch geschrumpft. Das illustriert die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Demnach waren im November 2000 noch insgesamt 219 500 heimische Rinderhalter registriert; 22 Jahre später waren es nur noch 129 400 und damit rund 41 % weniger.
Fleischerzeugung
Den EU-Schlachtunternehmen fehlen Schweine und Rinder
07.09.2023 — Die rückläufigen Viehbestände ließen für 2023 in den Mitgliedstaaten eine sinkende Fleischerzeugung bei Schweinen und Rindern erwarten. Dies wird nun durch aktuelle Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) bestätigt, die insbesondere für Schweinefleisch einen stärker als vorhergesagten Produktionsrückgang aufzeigen. Demnach kamen von Januar bis Juni in den meldepflichtigen Schlachtereien der EU insgesamt 109,2 Millionen Schweine an die Haken; das waren 10,6 Millionen Stück oder 8,9 % weniger als im ersten Halbjahr 2022.
Viehzählung
Statistisches Bundesamt "findet" 235 000 Schweine
29.08.2023 — Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat nun die endgültigen Ergebnisse der Viehzählung zum Stichtag 3. Mai 2023 veröffentlicht. Ein Vergleich mit dem vorläufigen Resultat zeigt, dass der deutsche Schweinebestand weniger stark abgenommen hat als ursprünglich angegeben wurde. Aufgrund von Nachmeldungen wurde der Gesamtbestand um 235 200 Tiere auf 20,95 Millionen Stück nach oben korrigiert. Das Minus im Vergleich zur Vorjahreserhebung beläuft sich somit nicht mehr auf 7,3 %, sondern "nur" noch auf 6,2 %.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.

xs

sm

md

lg

xl