Wir haben es satt!

Statt Großkundgebung Treckerdemo und Strohskulptur am Reichstag

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Mit dem 4,5 m hohen Schriftzug "Agrarwende jetzt!" aus rund 50 t Stroh haben die etwa 60 Organisationen der Initiative "Wir haben es satt!" (WHES) am Samstag vor dem Bundestag ihrer Forderung nach einer grundlegenden Neuausrichtung der Agrarpolitik Ausdruck verliehen. "Es ist höchste Zeit, dass die Höfe und Menschen in diesem Land wieder zu den Gewinnern der Agrar- und Ernährungspolitik zählen", erklärte Bündnis-Sprecherin Saskia Richartz bei der Vorstellung der Aktion. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir müsse jetzt das Feld für die Agrarwende bestellen. Umweltfreundliche Bewirtschaftung, artgerechte Haltung und Klimaschutz auf Acker und Teller müssten sich wieder lohnen.
Angesichts der zu erwartenden Widerstände gegen agrarpolitische Veränderungen verlangt das Bündnis zudem "klare Kante" vom Bundeslandwirtschaftsministerium. "Özdemir muss der Agrarindustrie die Stirn bieten. Weder Chemie-, Milch- und Fleischkonzerne noch Bodenspekulanten dürfen in Zukunft die Agrarpolitik bestimmen", betonte Richartz. Sie rechnet damit, dass die Agrarwende kein "Spaziergang" wird. Deshalb werde WHES den Druck aufrechterhalten und die Arbeit des Ministers kritisch begleiten. "Wenn Cem Özdemir eine zukunftsfähige Politik macht, hat er die Unterstützung unserer Bewegung", versicherte die Sprecherin des Bündnisses.
Zuvor hatten Landwirte mit einer rund 30 Schlepper umfassenden Traktor-Demo am Bundeslandwirtschaftsministerium eine Protestnote und den symbolischen "Staffel-Lauch für die Agrarwende" an Özdemir übergeben. Überreicht wurde auch ein Schild für eine "neue Ressortbezeichnung". Mit dem Schriftzug "Bundesministerium für bäuerliche Landwirtschaft und zukunftsfähige Ernährung - Jeder Hof zählt" sollen Minister und Ressort an die aus Sicht des WHES-Bündnisses notwendige Neuausrichtung der Agrarpolitik erinnert werden.
Nach der coronabedingten Verschiebung im Vorjahr hatte die Initiative auch in diesem Jahr auf die traditionelle Agrarwende-Demonstration verzichtet. Den Ausschlag für diese Entscheidung hatte nach Angaben des Bündnisses erneut die anhaltende und zuletzt wegen der Omikron-Variante wieder aufgeflammte Corona-Pandemie gegeben. Bei der durchgeführten Kundgebung im Januar 2020 waren rund 27 000 Menschen am Rande der Internationalen Grünen Woche (IGW) "für enkeltaugliche Landwirtschaft und gutes Essen" auf die Straße gegangen. AgE (25.01.2022)
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