Strukturbruch in Tierhaltung

Unionsminister schreiben Brandbrief an Özdemir

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Die Agrarministerinnen und -minister von CDU und CSU schlagen Alarm. Sie werfen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir eine Mitverantwortung für den Strukturbruch in der Schweinehaltung vor. Durch überzogene und nicht praktikable Anforderungen, viel zu gering bemessene Fördermaßnahmen und zeitliche Verzögerungen von dringend notwendigen politischen Entscheidungen drohe eine weitere Abwanderung der heimischen Tierhaltung, heißt es in einem Schreiben der Ministerinnen Michaela Kaniber und Silke Gorißen sowie der Ressortchefs Peter Hauk, Sven Schulze und Werner Schwarz an ihren Amtskollegen in Berlin. Darin fordern die Unionspolitiker zugleich den Grünen-Politiker zur Zusammenarbeit mit den Ländern auf. Ziel müsse es sein, "die Tierhaltung in Deutschland um-, aber nicht abzubauen".
Die Länderagrarminister bekräftigen ihre Kritik an den "ungeeigneten" Vorschlägen zur Tierhaltungskennzeichnung und beklagen ein fehlendes Gesamtkonzept zum Umbau der Tierhaltung. Sie verweisen auf fehlende Erleichterungen beim Immissions- und Naturschutz- und Baurecht zum Um- und Neubau von Tierwohlställen und monieren Pläne für ein unzureichendes Förderprogramm. Nicht nachvollziehbar sind für die Ressortchefs Äußerungen von Grünen-Politikern, die einen Abbau der Tierhaltung in Deutschland fordern. Im Ergebnis herrsche Perspektivlosigkeit und Resignation bei den Tierhaltern.
Die CDU/CSU-Agrarminister halten der Bundesregierung vor, sie lasse die bäuerlichen Betriebe beim Umbau der Tierhaltung weitgehend allein. Dies sei umso unverständlicher, als die Borchert-Kommission klar herausgearbeitet habe, dass höhere Kosten in Tierwohlställen über öffentliche Gelder ausgeglichen werden müssten. Das geplante Förderprogramm des Bundes mit 1 Mrd Euro über vier Jahre reiche für diesen Kostenausgleich in keiner Weise aus. Es sei an der Zeit, sich hinter die Tierhalter in Deutschland zu stellen und deren Leistungen für Ökologie, Kreislaufwirtschaft, Ernährungssicherheit, Energieversorgung, Kulturlandschaft und Gesellschaft zu würdigen. AgE/rm (20.03.2023)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Ernährungstrend
Fleischverzehr auf neuem Tiefstand
05.04.2024 — Auch 2023 hat sich in Deutschland der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr fortgesetzt. Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verzehr von 51,6 Kilogramm wurde der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassung erreicht. Gegen den Trend hat der Geflügelfleischverzehr aber spürbar zugenommen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir rief dazu auf, sich bietende neue Marktchancen zu nutzen.
Umbau der Tierhaltung
Investitionsförderung für Tierwohlumbau angelaufen
15.03.2024 — Das Förderprogramms zum Umbau der Tierhaltung ist angelaufen. Die ersten Anträge sind eingegangen. Minister Cem Özdemir ist zufrieden. Das Programm wertet er als weiteren Schritt aus der Krise. Der Grünen-Politiker verweist auf seinen Vorschlag für einen "Tierwohlcent" zur langfristigen Finanzierung.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Industrieemissionsrichtlinie
Europaparlament erteilt abschließenden Segen
13.03.2024 — Die Novelle der Industrieemissionsrichtlinie hat die Ziellinie fast erreicht. Das Europaparlament stimmte dem Ergebnis der Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten zu. Anträge auf Zurückweisung sowie der Versuch, noch Änderungen an dem Kompromiss vorzunehmen, fanden keine Mehrheit.

xs

sm

md

lg

xl