Wolf

Unionspolitiker fordern Bestandsmanagement

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Die Agrar- und Umweltpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion haben Bundesumweltministerin Svenja Schulze in einem Brief aufgefordert, den Weg für ein effektives Bestandsmanagement für den Wolf frei zu machen. "Die stetige Zunahme der Wolfspopulation stellt unsere Weidetierhalter jedes Jahr vor stärkere Probleme, denn die Wolfsübergriffe auf Nutztiere nehmen kontinuierlich zu", erklärte der Bundestagsabgeordnete Dr. Michael von Abercron dazu am Mittwoch in Berlin.


Gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen fordert er, mit der Feststellung eines günstigen Erhaltungszustandes und einer konkret definierten Zielgröße die Voraussetzungen für ein aktives Bestandsmanagement zu schaffen. Dabei seien künftig Wolfsschutz- und Wolfsmanagementgebiete sowie klare regionale Bestandsgrenzen auf Grundlage einer fortlaufend aktualisierten Datenbasis und der agrarstrukturellen Verhältnisse zu definieren.
Laut von Abercron hat die Europäische Kommission den Mitgliedstaaten bei der Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes Ermessensspielraum eingeräumt. Eine Änderung in der Bewertung des Schutzstatus müsse durch die nationalen Regierungen beantragt werden. Die deutsch-westpolnische Population des Wolfs hat nach Ansicht der Unionspolitiker mit ihrem derzeitigen Bestand von mindestens 95 Rudeln jenseits und 128 Rudeln diesseits der Grenze bereits den günstigen Erhaltungszustand erreicht, da sowohl die notwendige Individuenzahl als auch der genetische Austausch mit Nachbarpopulationen gegeben seien.
Von Abercron hob hervor, dass inzwischen auch große Nutztiere wie Rinder und Pferde vermehrt von Wölfen angegriffen würden. Die Kosten für Schutzmaßnahmen für eine sichere Weidetierhaltung explodierten. Tierschutz sei aber nicht teilbar; Pferd, Schaf und Hund hätten den gleichen Schutz verdient wie der Wolf. Nach Angaben des CDU-Politikers hat die Zahl der gerissenen Weidetiere von 2018 auf 2019 um 45 % auf 2 900 zugenommen. Die Tierhalter erlitten enorme finanzielle Schäden, die ihnen zum Teil gar nicht oder nur nach langwierigen bürokratischen Verfahren ersetzt würden. AgE (04.01.2021)
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