Verdoppelt in nur einer Woche

In der zurückliegenden Woche hat sich die Zahl der Bundesländer, in denen die Blauzungenkrankheit (BTV) vom Serotyp 3 inzwischen nachgewiesen wurde, auf acht verdoppelt. Am Donnerstag (8.8.) wurden Infektionen mit dem Serotyp 3 in den schleswig-holsteinischen Kreisen Steinburg, Nordfriesland und Schleswig-Flensburg festgestellt. Welche Tierarten betroffen waren, erläuterte das Kieler Landwirtschaftsministerium nicht. Zeitgleich wurde ein Fall in einem Schafsbestand im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis behördlich bestätigt.

Bereits am Mittwoch war die Seuche in Sachsen-Anhalt in einer Rinderhaltung im Landkreis Harz und in Mecklenburg-Vorpommern in einem Mutterkuhbetrieb im Landkreis Ludwigslust-Parchim festgestellt worden. Durch die Nachweise verloren die betroffenen Bundesländer ihren Status als "frei von Blauzungenkrankheit". Damit gelten für die Verbringung empfänglicher Tiere wie Rinder, Schafe, Ziegen Einschränkungen. Außerdem wurden laut den Angaben der jeweiligen Landesregierung Seuchenschutzmaßnahmen wie die Ausweisung von Restriktionszonen eingeleitet.

An die Tierhalter appellierten sowohl die Landesregierung als auch zum Beispiel der Bauernverband Schleswig-Holstein, ihre Tiere genau zu überwachen und vorsorglich impfen zu lassen. Die Impfung biete derzeit den einzigen effektiven Schutz gegen die klinischen Symptome und Tierverluste. Außerdem zahle die Tierseuchenkasse eine Beihilfe zur Impfung. Allerdings sei für die Impfung eine Ausnahmegenehmigung nötig, denn die Impfstoffe seien bislang nicht zugelassen. Daher gebe es auch für geimpfte Tiere keine Handelserleichterungen.

Die BTV mit dem Serotyp 3 (BTV-3) war laut Angaben des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) im September 2023 überraschend in den Niederlanden und damit erstmals auch in Mitteleuropa aufgetreten. Zuvor war sie in Europa nur in Italien bekannt. Am 12 .Oktober 2023 wurde der erste Fall in Deutschland bestätigt, und zwar in Nordrhein-Westfalen. Weitere Nachweise gab es später in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen. AgE (12.08.2024)