Virus breitet sich in Schweden und auch in Frankreich aus

Nach den Niederlanden und Dänemark breitet sich das Coronavirus auch in Nerzfarmen anderer EU-Länder aus. In Schweden bestätigten die Veterinärbehörden in der vergangenen Woche mehrere neue Ausbrüche auf Betrieben in Blekinge im Süden des Landes. Betroffen sind hier drei neue Standorte, nachdem es in den Wochen zuvor schon Ausbrüche gegeben hatte. Das Risiko weiterer Infektionen müsse als hoch angesehen, teilte der schwedische Chefveterinär Karl Ståhl. Der Grund dafür sei die relativ hohe Konzentration von Nerzproduzenten in der Gegend. Die Entwicklungen in Dänemark hätten gezeigt, dass die räumliche Nähe und Infektionen von Farm zu Farm wichtige Faktoren bei der Ausbreitung dieser Infektionskrankheit seien.

Die Tierbestände in den betroffenen Farmen werden im Rahmen der seuchenrechtlichen Vorschriften gekeult. Zuchttiere sollen jedoch in geringem Umfang verschont werden. Die Behörden betonten, dass mutierte Varianten des Coronavirus - anders als in Dänemark - bislang nicht gefunden worden seien. Ohnehin fällt der Umfang der Nerzproduktion in Schweden deutlich geringer aus als beim dänischen Nachbarn, der bis zur amtlich angeordneten Keulung des gesamten, mindestens 15 Millionen Tiere umfassenden Bestandes als größter Nerzproduzent der Welt galt.

Am vergangenen Wochenende wurde das Virus erstmals auch auf einer Nerzfarm in Frankreich entdeckt. Wie das Pariser Landwirtschaftsministerium mitteilte, wurde unverzüglich die Tötung des Bestandes von rund 1 000 Tieren angeordnet. Ein weiterer Betrieb sei virusfrei. Die Ergebnisse der Beprobung der beiden übrigen französischen Nerzfarmen würden im Verlauf dieser Woche erwartet. Die Tests der Betriebsleiter seien alle negativ ausgefallen. Nach Angaben des Ministeriums überwacht das Amt für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) seit Mitte November die Corona-Situation der heimischen Nerzfarmen. AgE (24.11.2020)