Schweinemarkt

WLV und Tönnies vereinbaren Sofortmaßnahmen für Mäster

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Angesichts der dramatischen Überhänge und des scharfen Preisverfalls am Schweinemarkt haben der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Hubertus Beringmeier, und der geschäftsführende Gesellschafter der Tönnies Unternehmensgruppe, Clemens Tönnies, in einem Spitzengespräch Montag Abend konkrete Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der Schweinehalter vereinbart. Diese umfassen die gezielte Abnahme der überschweren Schweine, eine erweiterte Preismaske für diese Tiere sowie eine Verkürzung des Zahlungszieles in Härtefällen. Beringmeier und Tönnies sagten zu, sich gegen die Talfahrt der Erzeugerpreise stemmen und sich für deren Erholung einsetzen zu wollen.


"Unser Ziel ist es, in den kommenden Wochen die Ställe vom Schweinestau zu befreien. Damit werden Mäster und Ferkelerzeuger spürbar entlastet", erklärte Tönnies. In den kommenden 14 Tagen würden gezielt die überschweren Schweine von Vertragslandwirten sowie den langjährigen Partnern nach der geänderten Abrechnungssystematik abgenommen. Anschließend werde das Unternehmen die Sachlage neu bewerten. Außerdem werde Tönnies das Zahlungsziel in besonderen Härtefällen senken und innerhalb eines Tages für die gelieferten Tiere zahlen. Der Unternehmenschef betonte, dass von ihm kein Preisdruck ausgehe; dieser sei in erster Linie dem Wegfall der Exportmöglichkeiten aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geschuldet. Deshalb müsse die Politik daran arbeiten, dass sich der chinesische Markt wieder öffne.
Beringmeier betonte angesichts des Preisverfalls bei Fleisch und Milch, dass die Unternehmen der Ernährungsindustrie wie auch die großen Lebensmittelketten und Discounter ihrer Verantwortung für das Überleben der heimischen Landwirtschaft gerecht werden müssten. "Ohne eine verbesserte Wertschöpfung droht der Landwirtschaft ein Fiasko. Der Preisverfall bei Schweinefleisch muss gestoppt werden", forderte der WLV-Präsident. Die Ergebnisse des Gespräches mit Tönnies seien ein gutes Signal für die Landwirtschaft. Es werde weitere Treffen mit führenden Lebensmittelherstellern und des -handels geben. Zur Behebung der Liquiditätsengpässe wird nach Ansicht von Beringmeier zudem die Unterstützung der Bundesregierung gebraucht, damit "auch die Landwirtschaft in den Corona-Hilfspaketen angemessen Berücksichtigung findet". AgE (25.11.2020)
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