Insekten als Futtermittel

Özdemir sieht Chancen für die Ökolandwirtschaft

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Die Bundesregierung befürwortet den Einsatz von verarbeitetem tierischem Protein aus Nutzinsekten in der Fütterung von Schweinen und Geflügel sowie in Aquakulturen. Laut einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sind derzeit bundesweit sieben Mischfutterbetriebe zugelassen, deren Erzeugnisse Insektenprotein enthalten. In welchem Umfang diese Proteine zum Einsatz kommen, weiß die Regierung jedoch nicht zu sagen. Geeignet als Futtermittel sind den Angaben zufolge die Soldatenfliege, die Stubenfliege, der Mehlkäfer, der Getreideschimmelkäfer, das Heimchen, die Kurzflügelgrille, die Steppengrille und der Seidenspinner.
Die Bundesregierung befürwortet ausdrücklich eine Unterscheidung von ökologischen und konventionell erzeugten Insekten. Insbesondere im Futtermittelbereich würden damit neue Möglichkeiten ökologischer Proteinquellen geschaffen. Im Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) sind für dieses Jahr 532 250 Euro eingeplant, um Insekten als Futtermittel für Nutztiere zu erforschen. Die Regierung versichert, sie plane derzeit nicht, spezifische Haltungsvorschriften für die Insektenzucht zu erlassen.
Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann, warf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vor, oberste Priorität habe für ihn eine Unterscheidung zwischen biologisch und konventionell hergestellten Insekten. Leider könne die Bundesregierung jedoch keine verwertbaren Aussagen zu den Chancen und Möglichkeiten für Tierhalter treffen, Insekten als Futtermittel zu nutzen. Stegemann verweist auf wissenschaftliche Erkenntnisse, nach denen in diesem Bereich Potentiale vorhanden seien, bestimmte Futtermittelimporte einzusparen. AgE/rm (14.03.2023)
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