Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Schätzungen zur diesjährigen inländischen Getreide- und Rapserzeugung erneut angehoben, allerdings nur leicht. Erwartet wird jetzt ein Getreideaufkommen von 48,4 Mio t, womit das Vorjahresergebnis um fast 650 000 t oder 1,3 % übertroffen würde. Die Winterrapsproduktion veranschlagt der DRV aktuell auf 5,97 Mio t; das wären 200 000 t beziehungsweise 3,5 % mehr als 2013. Mitte Juni war der Raiffeisenverband von knapp 48,3 Mio t Getreide und 5,90 Mio t Winterraps ausgegangen.
Wie der DRV heute außerdem berichtete, hat die Getreideernte mittlerweile in weiten Teilen Deutschlands begonnen. Gerade in den Frühdruschgebieten sei die Gerste schon zu einem hohen Prozentsatz geerntet worden. Die ersten Ergebnisse zeigten im Südwesten deutlich schlechtere Ergebnisse als in den nördlichen und östlichen Bundesländern mit zum Teil hohen Hektarerträgen und guten Qualitäten; allerdings schwankten die Hektolitergewichte in einigen Regionen stärker. Die ersten Rapsbestände sind laut Angaben des Verbandes ebenfalls bereits gedroschen worden. Zu Mengen und Qualitäten könnten derzeit jedoch noch keine verlässlichen Aussagen getroffen werden.
Die zum Teil ausgiebigen Regenfälle in den vergangenen Tagen haben die Erntearbeiten laut DRV allerdings weitgehend zum Erliegen gebracht. Die Landwirte und Raiffeisen-Genossenschaften hofften auf gutes Erntewetter in den kommenden Wochen, damit die Bestände rechtzeitig geerntet und damit Qualitätseinbußen vermieden werden könnten.
Im Einzelnen erwartet der Raiffeisenverband jetzt eine Weizenernte von 25,5 Mio t, was im Vergleich zu 2013 eine Steigerung um etwa 450 000 t oder 1,8 % bedeuten würde. Die Wintergerstenerzeugung wird auf 8,75 Mio t geschätzt, verglichen mit 8,4 Mio t im vergangenen Jahr. Beim Roggen wird hingegen aufgrund der kräftigen Anbaueinschränkung mit einem Produktionsrückgang um fast ein Fünftel auf weniger als 3,8 Mio t gerechnet. Optimistisch zeigt sich der DRV für den Körnermais: Hier soll das Aufkommen vor allem ertragsbedingt um 760 000 t auf gut 5,15 Mio t zulegen. AgE
(12.07.2014)