Moskau hat das Importembargo gegenüber der Europäischen Union verschärft. Seit heute gilt von russischer Seite auch ein Verbot für die Einfuhr von Innereien von Rind und Schwein, von Fleischmehl sowie von Rinder-, Schweine- und Geflügelfett. Der Föderale Aufsichtsdienst für Tier- und Pflanzengesundheit Russlands (Rosselkhoznadzor) begründete die Erweiterung des Importverbots mit der systematischen Verletzung der Lebensmittelsicherheits- und Qualitätsauflagen Russlands und seiner Zollunionspartner. In den zurückliegenden zwei Monaten seien bei 17 Lieferungen aus der EU Unregelmäßigkeiten ermittelt worden, berichtete Rosselkhoznadzor.
Als Herkunftsländer für die beanstandeten Lieferungen nannte die Behörde Deutschland, Österreich, Dänemark, Italien und Polen. Ihr zufolge waren die Lieferungen zum Teil mit pathogenen Mikroorganismen und Schwermetallen belastet. Als besonders besorgniserregend bezeichnete Rosselkhoznadzor den Nachweis des Antibiotikums Chloramphenicol, weil dieser nicht nur ein Verstoß gegen russische, sondern auch gegen EU-Bestimmungen darstelle.
Rosselkhoznadzor erinnerte daran, dass aus den gleichen Gründen schon Ende Juni 2014 ein Verbot für die Einfuhren von Rindfleischteilstücken aus der Gemeinschaft verhängt worden sei. Behördenchef Sergej Dankwert erklärte, seine Mitarbeiter hätten versucht, die Problematik mit den zuständigen europäischen Stellen zu klären, aber keine vernünftigen Erläuterungen für den Ursprung der schädlichen Substanzen in den Fleischwaren erhalten. AgE
(23.10.2014)