Der Bundesregierung liegen keine amtlichen Zahlen zur Gesamtproduktion der Betriebe von Adrianus Straathof an Ferkeln, Läufern und Mastschweinen hervor. Sie kann auch keine Angaben dazu machen, welche mengen- und preismäßigen Auswirkungen ein Produktionstopp auf dem Markt haben würde. Da geht aus der gestern im Bundestag vorgelegten Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, auf eine Frage des agrarpolitischen Sprechers der Bündnisgrünen, Friedrich Ostendorff, hervor.
Sollten die in der Presse angegeben 1,5 Millionen Tiere jedoch stimmen, geht Bleser von einem Marktanteil der Staathof-Betriebe von lediglich 2,5 % aus, weshalb er keine Marktstörungen erwartet. Dem Bund liegen Bleser zufolge auch keine Informationen zu einzelnen Agrarinvestitionsförderungsprogrammen (AFP) vor, weshalb er keine Aussagen zur Förderung von Straathof-Betrieben machen kann. Die Länder gäben lediglich aggregierte Daten an den Bund weiter. Mögliche Erkenntnisse durch Einsichten in die entsprechenden Listen wollte der Parlamentarische Staatssekretär mit Hinweis auf den Datenschutz indes nicht geben.
Ostendorff zeigt sich von der Datenlage sehr enttäuscht und warf der Regierung vor, anscheinend aus den Vorfällen bei Straathof nichts gelernt zu haben. Er hätte eine klare Positionierung und Distanzierung erwartet, so der Agrarsprecher.
In der vergangenen Woche hatte der Landkreis Jerichower Land ein Tierhaltungsverbot gegen Straathof verhängt und dies mit zahlreichen Verstößen gegen die Tierhaltungsbedingungen begründet. Der Niederländer legte jedoch Einspruch ein. Bis zum abschließenden Urteil arbeiten die Betriebe weiter. AgE.
(20.12.2014)