Eine klare Absage hat der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Rainer Tietböhl, einer Festlegung von Obergrenzen für Tierhaltungen erteilt. Ein Tierstall muss in die Region passen, damit Landwirtschaft umweltverträglich gestaltet werden kann, betonte Tietböhl gestern in einer Presseverlautbarung. Zwei Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar - das entspreche zwei ausgewachsenen Rindern - sei eine Formel, die nach seiner Ansicht ein nachhaltiges Wirtschaften garantiere. So habe es bisher auch Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus befürwortet. Für Obergrenzen gebe es kein vernünftiges Argument, so Tietböhl.
Backhaus hatte dem Verband zufolge im Zusammenhang mit den Vorfällen um den Schweineproduzenten Adrianus Straathof vorgeschlagen, an einem Standort maximal 500 Sauen und bis zu 800 Milchkühe zu halten. In Mecklenburg-Vorpommern existieren aber laut Tietböhl etliche Betriebe, die deutlich mehr Tiere halten und trotzdem vorbildlich ohne erkennbare Nachteile für die Umwelt wirtschaften. Diese Betriebe passten in die Region, weil Bestandsgröße und Fläche im Umland in einem ausgeglichenen Verhältnis stünden und somit eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft umsetzbar sei.
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) begrüßte indes die Äußerung von Backhaus. Bisher sei aber nicht klar, welche Konsequenzen der Minister bei einem Überschreiten dieser Grenzen ziehen wolle, so der AbL-Vorsitzende Martin Schulz. AgE
(24.12.2014)