Landwirtschaft braucht gesellschaftspolitische Begleitung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Eine positive gesellschaftspolitische Begleitung der Landwirtschaft als wesentliches Kriterium für deren Zukunftssicherung haben der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, und der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Friedhelm Schneider, angemahnt. Hier liege einiges im Argen, beklagte der DBV-Präsident bei der Eröffnung der 60. Landwirtschaftlichen Woche Südhessen 2015 gestern in Gernsheim. Er monierte, dass bei der Grünen Woche in Berlin Fragen des Systemwechsels diskutiert worden seien.
Harsche Kritik übte Rukwied an den Grünen, die mit Aussagen wie „Doping im Stall“ die tägliche Arbeit der Bauern mit Füßen treten würden. Er appellierte an jeden einzelnen Landwirten, sich aktiv und laut einzumischen; nur dann finde der Berufsstand das nötige Gehör.
Auch Schneider beklagte, dass mal wieder im Umfeld der Grünen Woche die Landwirtschaft als „ideologisches Kampffeld“ missbraucht worden sei. Die grüne Bundestagsfraktion tue sich besonders damit hervor, zum Schaden für die heimische Landwirtschaft, zur Verunglimpfung rechtschaffender Bauern und zur Verängstigung der Menschen. Davon hebe sich die grüne Politik in Hessen wohltuend ab, stellte Schneider fest. Er bescheinigte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz Bereitschaft zur Kooperation.
Die grüne Ressortchefin betonte in ihrem Grußwort, neben der Sicherung der wirtschaftlichen Basis für die Landwirte stehe der Erhalt der Lebensgrundlagen als politisches Ziel im Vordergrund. Hinz äußerte die Hoffnung, dass sich die Agrarmärkte bald wieder erholen. Sie unterstrich die Notwendigkeit besserer Vermarktungsstrukturen sowie von mehr Betriebsumstellungen auf den Ökolandbau.
Derweil geißelte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliche Woche Südhessen, Dr. Willi Billau, selbst Gemüsebauer, den Mindestlohn als weiteres Bürokratiemonster und sagte aufgrund der damit verbunden Kostensteigerung eine Einschränkung beispielsweise des Spargelanbaus voraus. AgE (29.01.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.

xs

sm

md

lg

xl